• Die Preisträgerinnen und Preisträger des Innovationspreises Berlin Brandenburg 2025 auf der Bühne anlässlich der Preisverleihung in der TH Wildau, Brain City Berlin

    Innovationspreis Berlin Brandenburg 2025 – die Gewinner

Die Preisträgerinnen und Preisträger des diesjährigen Innovationspreises Berlin Brandenburg stehen fest. Fünf Unternehmen aus der Hauptstadtregion wurden für ihre visionären Ideen und Produkte ausgezeichnet, ein weiteres erhielt den Sonderpreis. Gesucht wurden wieder Konzepte und Lösungen, die beispielhaft für die Innnovationsfähigkeit und Wirtschaftskraft der Hauptstadtregion stehen. Der Preis ist mit insgesamt 75.000 Euro dotiert. 

Ein hoher Praxisnutzen kennzeichnet die zukunftsweisenden Innovationen der fünf Unternehmen, die Ende November an der Technischen Hochschule Wildau (Landkreis Dahme-Spreewald) mit dem Innovationspreis Berlin Brandenburg 2025 ausgezeichnet wurden. Ein Beispiel ist die Spree Monitoring GmbH: Das Unternehmen hat in der Brain City Berlin ein Monitoring-System entwickelt, mit dem sich Schäden an der Bausubstanz erkennen lassen. Das Unternehmen nutzt dafür Ultraschallsensoren (Codawelleninterferometrie, CWI), die in den Beton eingebaut werden und die sowohl senden als auch empfangen können. Bereits sehr kleine Veränderungen werden so frühzeitig identifiziert. Das erhöht beispielsweise die Sicherheit von Brücken. Spree Monitoring ist nicht nur hoch innovativ, sondern auch ein Beispiel für gelungenen Wissenstransfer in der Brain City Berlin. Denn das Projekt wurde an der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) im Rahmen des exist-Forschungstransfers gefördert. Auch die anderen prämierten Unternehmen stehen für wissenschaftsgetriebene Innovationen. Sie verbinden beispielsweise die Erzeugung von grünem Strom aus Holzabfällen mit Dekarbonisierung oder nutzen eine neue thermoplastische Technologie, um Solarzellen in der Photovoltaik ressourcenschonend und schadstofffrei elektrisch miteinander zu verbinden.

Insgesamt 106 Bewerbungen gingen in diesem Jahr für den Innovationspreis 2025 ein, darunter 34 Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. 23 Einreichungen waren intradisziplinäre Cross-Cluster-Projekte und 5 der eingereichten Projekte waren länderübergreifend aufgestellt.

Ziel des jährlich von den Ländern Berlin und Brandenburg gemeinsam vergebenen Preises ist es, Innovationen aus den fünf Clustern der Gemeinsamen Innovationsstrategie der Länder Berlin und Brandenburg (innoBB 2025) sichtbar zu machen. Entsprechend sind die Kategorien des Wettbewerbs aufgefächert in die Cluster-Bereiche: Energietechnik, IKT, Medien und Kreativwirtschaft, Gesundheitswirtschaft, Optik und Photonik sowie Verkehr, Mobilität und Logistik.

2025 wurde der Innovationspreis zum insgesamt 42. Mal verliehen. Bisher gab es mehr als 180 Preisträgerinnen und Preisträger und über 4.680 Bewerbungen. Im vergangenen Jahr beteiligten sich 125 Unternehmen und Kooperationen an dem Wettbewerb. Der Wettbewerb wird von zahlreichen Wirtschaftsunternehmen und Institutionen aus der Region unterstützt. (vdo)

Die Preistragenden 2025

DiGOS Potsdam GmbH (Potsdam)
Mit standardisierten Glasfasern als Sensoren macht DiGOS Veränderungen im Boden und in Infrastrukturen – etwa an Straßen, Deichen oder Brücken – in Echtzeit sichtbar. Dehnungen, Temperaturverläufe und Vibrationen können über viele Kilometer präzise gemessen werden. Das System stärkt die Resilienz kritischer Infrastrukturen, unterstützt Frühwarnsysteme und ermöglicht nachhaltige Planung. Die patentierte Technologie steht kurz vor dem Markteintritt.

pyropower GmbH (Cottbus)
Das Unternehmen wurde bereits für seine extern befeuerte Mikrogasturbine mit dem Innovationspreis Berlin Brandenburg ausgezeichnet. Nun folgt der nächste große Technologiesprung: Das Pyro-ClinX Energiesystem wandelt mit einer weltweit einzigartigen Kombination aus Pyrolyse und Mikrogasturbine holzbasierte Reststoffe gleichzeitig in grünen Strom, grüne Wärme und Pflanzenkohle um. Das Verfahren ist CO₂-negativ, wirtschaftlich und skalierbar. Die Verbindung von Energieerzeugung mit aktiver Dekarbonisierung ist ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Energieversorgung.

QuSinus GmbH (Potsdam)
Mit innovativer Lasertechnologie hat das Unternehmen präzise Signalgeneratoren für Hochfrequenzsignale entwickelt, die bis zu 100-mal genauer sind als bisherige Systeme. Dies ermöglicht schnellere und stabilere Datenverbindungen und ist entscheidend für den Ausbau moderner Telekommunikation – von 6G-Netzen bis hin zur Quantenkommunikation. Die Technologie schafft damit die Grundlage für noch schnellere Daten- und Kommunikationsflüsse.

SOLYCO TECC GmbH (Berlin)
TECC-Connect ist die weltweit erste, vollständig silber-, blei- und bismutfreie Zellverschaltungstechnologie für Photovoltaikmodule. Sie ersetzt herkömmliches Löten durch ein patentiertes Verfahren, bei dem kunststoffummantelte Kupferdrähte durch Erhitzen und sanftes Aufdrücken mit den Solarzellen verbunden werden. Grundlage dafür ist das innovative TECC-Coating: ein thermoplastischer und zugleich leitfähiger Kunststoff. Die Technologie ist ein bedeutender Schritt hin zu einer ressourcenschonenden und nachhaltigen Produktion von Photovoltaikmodulen.

Spree Monitoring GmbH
Um die Sicherheit von Brücken zu gewährleisten, müssen sie kontinuierlich überwacht werden. Hier setzt das innovative Monitoringsystem an: Durch den Einsatz von Coda-Wellen-Interferometrie (CWI) werden selbst kleinste Veränderungen in der Bausubstanz hochsensibel erkannt – deutlich präziser als mit bisherigen Verfahren. So können Schäden frühzeitig identifiziert, Verkehrseinschränkungen reduziert und die Restnutzungsdauer von Brücken nachhaltig verlängert werden.

bettermarks GmbH (Berlin, Sonderpreis)
bettermarks ist ein intelligentes Lernsystem, das Inhalte für den Mathematikunterricht (Klassen 4 bis 12) bereitstellt. Das System reagiert in Echtzeit auf Eingaben, gibt individuelle Rückmeldungen und deckt Wissenslücken auf. Über 2.800 Fehlermuster werden erkannt, um Fehler gezielt zu korrigieren. bettermarks umfasst neben adaptiven Übungen auch interaktive Tafelbilder und vollständige Lerneinheiten. Es wird im Unterricht und zum eigenständigen Üben zu Hause eingesetzt.

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