Den Digitalen Wandel beschleunigen: TU Berlin und Unternehmensverbände intensivieren Kooperation

Die Brain City Berlin gilt bundesweit als einer der wichtigsten Standorte für Künstliche Intelligenz. Die Berliner Wissenschaft ist ein wichtiger Treiber dieser Entwicklung. Um den Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu beschleunigen und Mitarbeiter gezielter auf den digitalen Wandel vorzubereiten, wollen die Unternehmensverbände der Region Berlin-Brandenburg (UVB) ihre Zusammenarbeit mit der Technischen Universität (TU) Berlin vertiefen.

Der digitale Wandel prägt derzeit unser aller Leben. Wir kommunizieren über Smart Phones, sprechen mit digitalen Assistenten und schalten per App die Beleuchtung im Smart Home an. Stärker noch als im privaten Umfeld greift der digitale Wandel jedoch in der Wirtschaft. Hier werden Arbeitsmodelle völlig neu gedacht – und Produktionsprozesse im Kontext von Industrie 4.0 zeitgemäß umstrukturiert: Sie werden effizienter, automatisierter und skalierbarer. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen stellt die Digitalisierung allerdings eine gewaltige Herausforderung dar.

In der Brain City Berlin wollen daher die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) stärker mit der Technischen Universität (TU) Berlin zusammenarbeiten. Zielsetzung der Mitte September unterzeichneten Kooperationsvereinbarung ist es, den Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in Bezug auf den digitalen Wandel zu beschleunigen. Konkret geht es darum, neue digitale und nachhaltige Technologien schneller in die Produktion zu integrieren. Außerdem sollen Mitarbeiter*innen für die digitale Arbeitswelt qualifiziert werden.  

Wissenschaft und Industrie müssen Hand in Hand gehen, damit die Unternehmen in der Hauptstadtregion ihren Vorsprung gegenüber der Konkurrenz behalten“, so UVB-Präsident Dr. Frank Büchner. „Wie setzen auf einen noch engeren Wissenstransfer mit einer der besten Hochschulen Deutschlands.“ Und Prof. Dr. Christian Thomsen, Präsident der TU Berlin, betonte: „Es ist wichtig, dass aktuelle Forschungsergebnisse aus den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit rasch Einzug in die industriellen Prozesse halten.“

UVB und TU Berlin arbeiten bereits seit rund 30 Jahren zusammen. Der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Berlin-Brandenburg sei für Kooperationen dieser Art aufgrund seiner idealen Strukturen der Zusammenarbeit sehr geeignet, so TU-Präsident Thomsen. Als Beispiel nannte er das 2017 eröffnete Einstein Center for Digital Future (ECDF, an dem Forschende interdisziplinär und mit finanzieller Unterstützung der Wirtschaft an den komplexen Aufgaben der Zukunft arbeiten.

Berlin-Brandenburg gilt nach einer Studie der Technologiestiftung Berlin aus dem Jahr 2018 im deutschlandweiten Vergleich als ein maßgeblicher Standort für Künstliche Intelligenz. Aktuell forschen und lehren in der Hauptstadtregion etwa 50 bis 65 Professor*innen an Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu KI-relevanten Themen. Die Zahl der im Zeitraum 2007 bis 2017 durch Bundesministerien geförderten Forschungsprojekte beziffert die Studie mit insgesamt 273. (vdo)   

Zahlen und Fakten zur Künstlichen Intelligenz in Berlin-Brandenburg*

  • 223 KI-Unternehmen gibt es in In Berlin-Brandenburg – mit einem auf KI entfallenden Umsatz von rund einer halben Milliarde Euro.
  • 28 Prozent der deutschen KI-Unternehmen sind in der Hauptstadtregion angesiedelt
  • 48 Prozent der deutschen Start-ups wurden zwischen 2012 und 2017 in Berlin-Brandenburg gegründet.
  • 50–65 Professoren forschen und lehren aktuell an Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in der Region.
  • In interdisziplinären Verbünden in Berlin-Brandenburg wird unter anderem zu spracherkennenden Systemen und kollaborativen Robotern geforscht.

*Quelle: „Künstliche Intelligenz in Berlin und Brandenburg“, Daniel Freser, Technologiestiftung Berlin, 2018