• MERTIS (MErcury Radiometer and Thermal Infrared Spectrometer)

    Neues DLR-Institut für Weltraumforschung

Die Luft- und Raumfahrtbranche in der Brain City Berlin wird durch ein neues Kompetenzzentrum gestärkt. Mit dem Anfang Mai gegründeten DLR-Institut für Weltraumforschung bündelt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Berlin Adlershof seine Expertise auf dem Gebiet der Weltrauminstrumente und Weltraumforschung.

Das neue DLR-Institut für Weltraumforschung verschmilzt die beiden bereits am Zukunftsort Adlershof ansässigen DLR-Institute für Optische Sensorsysteme und für Planetenforschung. Nach DLR-Angaben entsteht dadurch ein weltweit führendes Kompetenzzentrum für optische Sensorsysteme und deren Einsatz in Planetenforschung, Erdbeobachtung und Sicherheit. Das neue Institut beschäftigt rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und deckt die gesamte Forschungskette ab: von der Idee über den Entwurf, Bau und die Verifikation von Instrumenten und deren operationellen Betrieb bis hin zur Prozessierung, wissenschaftlichen Auswertung und Archivierung der gewonnenen Daten. Im Austausch mit Partnern aus Forschung, Industrie und Wirtschaft sowie öffentlichen Stakeholdern sollen neue Technologien in die Anwendung gebracht werden.

„Wir verstehen uns als Partner für Universitäten, Forschungseinrichtungen, Industrie, Behörden und politische Entscheidungsträger und arbeiten eng mit diesen zusammen“, so Prof. Dr. Heinz-Wilhelm Hübers, Direktor des neugegründeten DLR-Instituts „Wir beteiligen uns in führender Position an nationalen und internationalen Raumfahrtmissionen und gestalten diese mit. Damit tragen wir zur Beantwortung grundlegender Fragen unserer Zeit und zur Lösung der großen gesellschaftlichen Fragen wie Klimawandel und Sicherheit bei.“

Hübers leitete bisher das in das neue Institut integrierte DLR-Institut für Optische Sensorsysteme. Prof. Dr. Heike Rauer, die bisher das Institut für Planetenforschung leitete, wird künftig den DLR-Vorstand in ESA-Angelegenheiten beraten. Außerdem will sie im Rahmen ihrer Sonderprofessur die Zusammenarbeit mit der Freien Universität Berlin auf dem Gebiet der planetaren Geophysik intensivieren. Und als „Principal Investigator“ wird sie weiterhin das Instrumentenkonsortium im ESA-Projekt PLATO leiten, das Ende 2026 an den Start gehen soll.

Konkret werden am Institut für Weltraumforschung in Kooperation mit der Industrie Kameras, Spektrometer, Radiometer und Laser-Altimeter für den gesamten Spektralbereich entwickelt – vom ultravioletten Licht über die Wellenlängen des sichtbaren und infraroten Bereichs bis hin zum Terahertz-Bereich. Solche Instrumente befinden sich an Bord von mehr als 20 nationalen und internationalen Weltraummissionen von ESA, NASA und anderen Weltraumorganisationen. Beispiele sind die ESA-Planetenmissionen BepiColombo zum Merkur und JUICE zum Jupiter oder das ESA-Weltraumteleskop PLATO. Auch die Umweltinstrumente DESIS auf der Internationalen Raumstation ISS und die deutsche Satellitenmission EnMAP gehören dazu. Am Institut entwickelte wissenschaftlichen Kameras liefern Informationen über den Status und die Entwicklung von irdischen Ökosystemen und über die Erdatmosphäre. Sie helfen so, komplexe gekoppelte Umweltsysteme und den globalen Klimawandel besser zu verstehen. Darüber hinaus wird das DLR-Institut für Weltraumforschung seine Instrumente und seine Expertise auch in den Bereichen Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Krisenmanagement einsetzen. (vdo)

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