• Promo-Image Berlin Quantum, Brain City Berlin

    BERLIN QUANTUM: neue Initiative für Quantentechnologien

Superschnelle Computer, hochsensible Sensoren, sichere Kommunikation und präzise Einblicke in bisher unsichtbare Welten: Quantentechnologie gilt als der nächste große Technologiesprung. Die Initiative BERLIN QUANTUM will die Brain City Berlin als internationalen Hotspot für die Erforschung und Entwicklung von Quantentechnologien sichtbar machen. Der Standort bietet dafür ideale Voraussetzungen.

„Berlin ist DER Ort, um Quantentechnologien nutzbar zu machen, denn die Stadt weist im Bereich der Quantentechnologien, aber auch in vielen angrenzenden Bereichen eine hohe Expertise auf“, sagt Dr. Katharina Witte. „Unser Ziel ist es, ein wettbewerbsfähiges Ökosystem für die Erforschung, Entwicklung und Anwendung von Quantentechnologien zu schaffen. Da Quantentechnologien sehr forschungs- und wissenschaftsgetrieben sind, kann der Standort Berlin die Entwicklung auf dem Gebiet sehr voranbringen. Das möchten wir international sichtbar machen.“ Katharina Witte kennt sich aus mit dem Thema Quantentechnologie: Als Projektmanagerin Innovation Optik/Photonik bei der Wirtschaftsförderung Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie, begleitet die Physikerin seit rund eineinhalb Jahren das Thema und nun auch BERLIN QUANTUM. Die im September 2023 an den Start gegangene gemeinsame Initiative der Berliner Wirtschaft, Forschungseinrichtungen und Universitäten setzt stark auf das Thema Technologietransfer.

„Andere Städte haben klare Schwerpunkte im Bereich Quantentechnologie. München und Stuttgart haben sich beispielsweise auf Computing fokussiert. Berlin tritt wesentlich diverser auf. Neben der bereits erwähnten exzellenten Forschung in sämtlichen relevanten Bereichen, Computing, Sensorik, Kommunikation und Imaging gibt es in Berlin viele etablierte, klassische KMU, die beispielsweise in der Photonik, der Mikroelektronik oder Softwareentwicklung aktiv unterwegs sind und ein solides Fundament an Know-how mitbringen. Gleichzeitig geben Ausgründungen aus den Universitäten und Neuansiedlungen frische Impulse in das Berliner Ökosystem. Wir können uns daher in Bezug auf Quantentechnologie ausgesprochen breit aufstellen – davon kann Berlin sehr profitieren.“ 

 

Katharina Witte, Projektmanagerin Innovation Optik/Photonik bei Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie. (Foto: © Berlin Partner)

Klare Positionierung im internationalen Vergleich

Das Grundkonzept von BERLIN QUANTUM erarbeiteten Forscherinnen und Forscher aus dem Exzellenz-Verbund der Berlin University Alliance (BUA) – mit Freier Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin (FU Berlin) und Technischer Universität Berlin (TU Berlin) –  sowie dem Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) und dem Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik (HHI). Dabei ging es zunächst darum, Berlin im nationalen und internationalen Vergleich gut zu positionieren. Das gemeinsam erarbeitete Konzept bewertete der Berliner Senat als förderungswürdig. „Das war sozusagen der Startschuss für die Gründung eines Konsortiums, bestehend aus dem Branchenverband für Optik, Photonik und Mikroelektronik in Berlin und Brandenburg (OpTecBB e.V.), der Transfergesellschaft der HU Berlin ‚Humboldt-Innovation GmbH‘ und Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie“, so Witte. Die drei Player entwickelten anschließend ein Erweiterungskonzept mit Maßnahmen für „Wirtschaftsnahe Aktivitäten“, die Unternehmen einbinden und Technologietransfer ermöglichen können.

Insgesamt 25 Millionen Euro an Fördergeldern bewilligte der Berliner Senat 2023 für BERLIN QUANTUM. 15 Millionen Euro davon fließen in die Grundlagenforschung und die akademische Nachwuchsförderung. Mit den verbleibenden zehn Millionen Euro koordinieren Humboldt-Innovation, OpTecBB und Berlin Partner weitere Aktivitäten der Initiative, wie Fördercalls für FuE-Projekte, Talent- und Start-up-Förderungen oder Netzwerkbildung .

15 Millionen Euro für die Förderung von Nachwuchsforschenden

„Das Geld für die Grundlagenforschung fließt vor allem in die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern“, erläutert Witte und ergänzt. „Es sollen zwei neue Professuren damit ausgestattet werden und zahlreiche neue Stellen für Doktoranden und Postdocs an den Berliner Universitäten geschaffen werden, die im Bereich Quantentechnologie forschen.“ Damit werden die bereits bestehenden Aktivitäten der Berlin School of Optical Sciences and Quantum Technologies (BOS.QT) ergänzt. Als erste große Fördermaßnahme startete BERLIN QUANTUM außerdem im September 2023, zeitgleich mit ihrem offiziellen Kick-off, den IBB Berlin ProFIT-Call für Projekte mit Fokus auf „Anwendungsnahe Quantentechnologien“. Nukleus der Quanten-Community ist jedoch der neue Innovationshub und Coworkingspace „Leap“: Ein physischer Ort der Vernetzung für Quantentechnologien im Innovationszentrum Berlin-Adlershof. Witte: „Die Türen des Leap stehen allen offen. In dem Event- und Networking-Space sollen sich alle Akteure der Berliner Quantentechnologielandschaft treffen und austauschen können. Wir wenden uns dabei explizit auch an Interessierte aus anderen Bereichen, denn wir suchen den Schulterschluss zu anderen Technologiesektoren.“ Gleichzeitig bietet das Leap vor allem jungen Unternehmen Büroflächen mitten im Herzen des Wissenschaftsstandorts Adlershof.

 

Netzwerk und Markendach für Player der Branche

Als breit aufgestellter Hotspot für Quantentechnologien soll Berlin vor allem über Messen und Delegationsreisen international sichtbar werden. Katharina Witte: „Wir möchten ganz explizit Ausstellungen, Messen, Konferenzen und Tagungen adressieren, die auf Quantentechnologie ausgerichtet sind. Akteure der hiesigen Community laden wir ein, den Standort Berlin-Brandenburg gemeinsam mit uns zu repräsentieren.“ Angedacht ist etwa ein Besuch der World of QUANTUM im Juni 2025 in München. Für dieses Jahr sind Delegationsreisen nach Polen und in die Niederlande geplant. Eine erste Delegationsreise fand bereits statt: Ende September 2023 ging es im Rahmen eines Besuchs des Quantum World Congress nach Washington D.C.

Auch Start-ups und Gründungen sollen über die Initiative BERLIN QUANTUM weiter angeschoben werden: zum Beispiel über ein von OpTecBB aufgesetztes Graduiertenkolleg: „From PhD to CEO“ spricht gezielt gründungsinteressierte Hochschulabsolventinnen und -absolventen ab dem Masterlevel an. Berlin Partner plant außerdem, einen Inkubator für Early-Stage-Start-ups aus dem Bereich Anwendungsorientierte Quantentechnologien ins Leben zu rufen. Katharina Witte: „Zum Ende des Jahres möchten wir eine Pilotrunde durchführen, in der geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten zusammen mit Mentorinnen und Mentoren eine Woche lang intensiv an Fragen zur Geschäftsgründung arbeiten. Das Konzept soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden.“

Und was ist die Vision von BERLIN QUANTUM? „Die Finanzierung der Initiative läuft bis Ende 2026“, sagt Witte. „Wir können damit den Grundstein legen, um BERLIN QUANTUM als ein Dach zu etablieren, unter dem sich sämtliche Player wiederfinden, die in Berlin aktiv mit Quantentechnologie zu tun haben. Darüber hinaus möchten wir die Initiative als Institution und Netzwerk auch nach außen sichtbar zu positionieren.“ (vdo)

Unser Tipp: An jedem zweiten Dienstag im Monat veranstaltetet BERLIN QUANTUM im Leap ein „BAR BQ“: Zu der offenen Netzwerkveranstaltung sind alle eingeladen, die sich für das Thema Quantentechnologien interessieren.

qt-berlin.de

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