• Brain City Berlin, Professorin

    Hauptstadt der Professorinnen

Berliner Hochschulen liegen in puncto Gleichstellung über dem bundesweiten Schnitt. 2020 besetzten die staatlichen Hochschulen in der Brain City Berlin rund die Hälfte (46 Prozent) der neuen Professuren mit Wissenschaftlerinnen.

In puncto Gleichstellung bei der Berufung von Professorinnen nimmt die Brain City Berlin nach wie vor eine Vorreiterrolle ein. Nach Angaben der Berliner Senatskanzlei Wissenschaft und Forschung gingen im vergangenen Jahr 84 von insgesamt 181 neuen Rufen auf Professuren an Berlins staatliche Hochschulen an Wissenschaftlerinnen. 

Mit einem Frauenanteil von 46 Prozent liegt die Hauptstadt damit über dem bundesweiten Schnitt. Laut Statistischem Bundesamt war 2019 jede dritte der insgesamt 2.995 Professuren an Berlins staatlichen Hochschulen mit einer Frau besetzt. Der Bundesdurchschnitt betrug 25,6 Prozent. Die drei großen Berliner Universitäten – Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin – und Charité – Universitätsmedizin Berlin vergaben im vergangenen Jahr 63 (50 Prozent) der 127 neu erteilten Rufe  an Wissenschaftlerinnen. 

Die Leitung von Berliner Hochschulen wird ebenfalls zunehmend mit Frauen besetzt. Aktuelle Beispiele: Neben der Humboldt-Universität zu Berlin, der Alice Salomon Hochschule Berlin, der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin sowie der Kunsthochschule Berlin Weißensee haben kürzlich auch die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ und die konfessionelle Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin eine Frau als Präsidentin, Rektorin oder Kanzlerin gewählt. 

„Berlin ist die Hauptstadt der Wissenschaftlerinnen, das hat im vergangenen Jahr nicht zuletzt die Vergabe des Nobelpreises an Professorin Emmanuelle Charpentier eindrucksvoll unterstrichen“, so der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller: „Wir können stolz sein auf diese Entwicklung, denn sie zeigt, dass unsere Hochschulen und Forschungsinstitute herausragende Wissenschaftlerinnen aus der ganzen Welt anziehen und dass Berlins engagierter Einsatz für die Chancengleichheit in der Wissenschaft erfolgreich ist. Davon profitieren Lehre und Forschung und unser gesamter Innovationsstandort.“ 

Ein wesentlicher Treiber der Entwicklung ist das 2001 von Berlin ins Leben gerufene Programm zur Förderung der Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre. 2021 startet es in eine neuen Förderphase. Die Universitäten und Hochschulen des Landes können über das Programm Fördergelder für Gleichstellungsprojekte erhalten. (vdo)

Neuberufungen von Professorinnen an Berliner staatliche Hochschulen nach Fächergruppen

  • 23 in Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (47 Prozent) 
  • 20 in Geisteswissenschaften (77 Prozent) 
  • 16 in Mathematik und Naturwissenschaften (40 Prozent) 
  • 7 in Kunst und Kunstwissenschaften (47 Prozent) 
  • 7 in Ingenieurwissenschaften (24 Prozent) 
  • 6 in Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften, Veterinärmedizin (75 Prozent) 
  • 5 in Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften (36 Prozent) 

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