• Würfel mit Wende-Aufschrift: Fact/Fake

    „news-polygraph“: Förderung durch BMBF

Mithilfe von Künstlicher Intelligenz will das in der Brain City Berlin verankerte Forschungsprojekt news-polygraph" manipulierte Medien-Inhalte identifizieren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wählte das regionale Bündnis zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen für eine Förderung im Rahmen des RUBIN-Programms aus. Wissenschaftspartner des Projekts sind das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie (IDMT) und die Technische Universität Berlin (TU Berlin).

„Fake News“, gezielt platzierte Falschinformationen im Netz, werden auch für Medienschaffende immer mehr zum Problem, denn sie sind nicht so leicht zu erkennen. Das gilt insbesondere für die sogenannten Deepfakes – täuschend echt manipulierte Bild-, Audio- und Videodateien. Das Forschungsprojekt „news-polygraph“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Medienbranche dabei zu unterstützen, verlässlich, schnell und intuitiv echte von gefälschten Informationen zu unterscheiden.

Die Technologieplattform, die DFKI, IDMT und TU Berlin derzeit mit Unterstützung von fünf Unternehmenspartnern entwickeln, kombiniert verschiedene Software-Werkzeuge, um Manipulationen an Fotos, Ton und Texten sichtbar zu machen. Auf diese Weise entsteht eine vernetzte Palette digitaler Werkzeuge zum Einsatz gegen gefälschte oder aus dem Kontext gerissene Informationen. 

Bis zu 12 Millionen Euro Förderung für 3 Jahre

Die Weiterentwicklung dieses Fake-News-Lügendetektors wird in den kommenden drei Jahren vom BMBF über das Programm RUBIN gefördert. Wie das Bundesministerium Ende September bekanntgab, ist news-polygraph eines von insgesamt 15 regionalen unternehmerischen Bündnissen für Innovation, die für eine Förderung in der zweiten RUBIN-Förderrunde ausgewählt wurden. 53 Bündnisse aus dem gesamten Bundesgebiet hatten im Februar eine Bewerbungsskizze eingereicht. Mit RUBIN will das BMBF die regionale Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland verbessern und den Grundstein für einen nachhaltigen Strukturwandel durch Innovationen legen. Die für eine Förderung ausgewählten Bündnisse werden über eine dreijährige Umsetzungsphase mit jeweils bis zu zwölf Millionen Euro unterstützt.

„Praxistest“ bei Deutscher Welle und rbb

Ob und wie gut news-polygraph bereits „angelernt“ wurde und funktioniert, soll im Rahmen eines ersten Pilotprojektes überprüft werden. Die Deutsche Welle und der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) testen den entwickelten Prototypen als Anwendungspartner des Projekts im journalistischen Bereich. Weitere potenzielle Anwendungsbereiche sind beispielsweise PR-Agenturen, öffentliche Einrichtungen, Versicherungen und Ermittlungsbehörden.

In die offizielle Umsetzungsphase wird news-polygraph voraussichtlich im Frühjahr 2023 starten. Die fünf regionalen Unternehmenspartner des Forschungsbündnisses sind: Crowdee GmbH, delphai by AtomLeap GmbH, neurocat GmbH, transfermedia production services GmbH und Ubermetrics Technologies GmbH. (vdo)

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