• Berlin Science Week, Panel

    Wissenschaft für den Dialog mit der Gesellschaft öffnen

Vom 1. bis zum 10. November ist die Brain City Berlin wieder ein Hotspot der internationalen Science Community. Das Programm der Berlin Science Week, die in diesem Jahr zum insgesamt siebten Mal stattfindet, umfasst mehr als 200 Events. Und über 400 Speakerinnen und Speaker werden erwartet. Übergreifende Themen des Wissenschaftsfestivals sind Nachhaltigkeit im transdisziplinären Kontext und die Gestaltung der Zukunft.

Am Anfang standen der Falling Walls Summit und der Wunsch, die Errungenschaften und Impulse der globalen Wissenschaftsgemeinschaft über die Mauern der Konferenz hinaus in die Öffentlichkeit zu tragen. 2016 fand die erste Berlin Science Week in der Brain City Berlin statt. Sieben Jahre später ist das internationale Wissenschaftsfestival noch immer eng an den Science-Gipfel gekoppelt, auf dem vom 7.  bis 9. November im Berliner Radialsystem wieder führende Köpfe aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Medien bahnbrechende Forschungsergebnisse diskutieren. Die Berlin Science Week hingegen will primär ein möglichst breites Publikum für Wissenschaft, Forschung und Innovation begeistern und damit auch öffentliche Debatten über die großen Herausforderungen unserer Zeit fördern.

„Dare to Know“ – so lautet auch in diesem Jahr das Motto des Festivals, das 2022 wieder weitgehend vor Ort stattfinden wird. Mehr als 200 Events stehen auf dem Programm, darunter Podiumsdiskussionen, Workshops, Spiele, Filme, Science Slams, Ausstellungen und Livestreams. Über 400 Speakerinnen und Speaker werden ein breites Spektrum an Themen präsentieren, darunter Technologie & Wissenschaft, Genforschung, die Sprache der Bäume oder Kreislaufwirtschaft in den eigenen vier Wänden.

Mit dem Schwerpunkt „PARADIGM SHIFT. CO-CREATING A SUSTAINABLE NOW” steht der Berlin Science Week CAMPUS in diesem Jahr thematisch ganz im Zeichen von Nachhaltigkeit & Planetary Health. Der Campus wird am 4. und 5. November wieder im Museum für Naturkunde verortet sein – und erstmalig auch in einem Hörsaal der Humboldt-Universität zu Berlin. Für den diesjährigen CAMPUS kooperiert das Festival außerdem zum ersten Mal mit „Zürich meets“, einer Initiative von Stadt und Kanton Zürich. 

Thematisch übergreifend möchte die Berlin Science Week 2022 zeigen, wie exzellente Wissenschaft und Forschung die Welt von morgen mit ihren globalen Herausforderungen wie Klimakrise, Kriegen und Pandemien positiver gestalten kann. Mehr über das internationale Wissenschaftsfestival erzählt Christine Brummer, Leiterin der Berlin Science Week, im Brain City Interview.

Frau Brummer, 2022 findet die Berlin Science Week wieder weitgehend live und vor Ort statt. Worauf können sich die Besucherinnen und Besucher besonders freuen?

Circa 70 Prozent Veranstaltungen sind in diesem Jahr wieder vor Ort in Berlin, was super ist. Es ist immer schwierig, aus 200 tollen Veranstaltungen einige wenige herauszupicken. Alle, die sich für das Thema Nachhaltigkeit interessieren, sollten auf jeden Fall am 4. und 5. November am Campus im Museum für Naturkunde vorbeikommen. Da gibt es eine Fülle an spannenden, interaktiven Formaten und Ausstellungen, die das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Zum Beispiel mit dem Dokumentarfilm „Dear Future Children“ oder „Torfitz“, einem Spiel zum Strukturwandel.

Welches ist die aktuelle Zielsetzung des Wissenschaftsfestivals?

Die hat sich über die Jahre nicht verändert. Wir möchten über vielfältige Formate Wissenschaft für den Dialog und Austausch mit der Gesellschaft öffnen und interessierte Menschen einladen, sich an den großen Debatten dieser Zeit zu beteiligen.

Welche Bedeutung hat die Berlin Science Week inzwischen in der internationalen Science Community – und welche Rolle spielt Berlin als Wissenschaftsstandort in diesem Zusammenhang?

Die Berlin Science Week ist – neben der Langen Nacht der Wissenschaften – zu einem festen Format im Kalender der Community geworden – sowohl national als auch international. Berlin hat natürlich einen sehr guten Ruf in der nationalen und internationalen Wissenschaftslandschaft. Wir hören von vielen Teilnehmenden, dass dieses Wissenschaftsfestival in seiner Offenheit und Multidisziplinarität so nur in Berlin stattfinden kann.

Veranstaltungen wie „Creative Bureacracy Festival meets Science“ verknüpfen Wissenschaftlerinnen mit Akteuren der Stadtgesellschaft. Wie wichtig ist Inter- bzw. Transdisziplinarität für die Community?

Die aktuellen Krisen zeigen eindrücklich, dass nur durch Kooperation und Austausch Lösungen gefunden werden können. Das Bewusstsein dafür ist in der Community vorhanden und zeigt sich in den Formaten der Berlin Science Week, zum Beispiel am 6. November, wo sieben Institute des Forschungsverbunds Berlin einen Tag am lang mit Elevator-Pitches oder wissenschaftlichem Crosstalk zwischen Fischforschern und Quantenmenschen Wissenschaft feiern.

Netzwerken ist ein wichtiger Teilaspekt der Berlin Science Week. Gibt es spannende Projekte, die aus dem Festival heraus entstanden sind?

Oh ja, eine ganze Menge. Wir verstehen unsere Aufgabe auch darin, interessierte Organisationen miteinander in Kontakt zu bringen. Daraus entstehen tolle Formate. Nur ein Beispiel: Im SO36 in der Oranienstraße findet am 9. November eine Veranstaltung über AI in Kunst und Musik statt. Sie ist das Ergebnis einer Kollaboration, die wir initiiert haben.

Der Campus steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des Themas Nachhaltigkeit ...

Genau. Das Thema Nachhaltigkeit durchzieht in hohem Maße und zunehmend all unsere Lebensbereiche. Sei es im Bereich Ernährung, in der Medizin oder im Bereich Künstliche Intelligenz. Wir haben in diesem Jahr erstmalig diesen Themenschwerpunkt gewählt, um zu zeigen, welche unterschiedlichen Ansätze es im Bereich von Wissenschaft, Innovation und Forschung gibt, und um diesem Paradigmenwechsel Rechnung zu tragen.

Einige Veranstaltungen der Berlin Science Week verfolgen einen künstlerischen Ansatz. Zeichnet sich hier ein Trend ab?

Es ist generell spannend zu sehen, wie bestimmte wissenschaftliche Themen transdisziplinär bearbeitet werden. Die Bereiche Kunst und Wissenschaft befruchten sich gegenseitig extrem. Gerade in Berlin, mit einer sehr lebendigen Kunst- und Wissenschaftsszene, passiert in dem Bereich sehr viel.

Was würden Sie Besucherinnen und Besuchern empfehlen, die angesichts der Fülle der Veranstaltungen Entscheidungsschwierigkeiten haben?

Auf unserer Website berlinscienceweek.com hat das Team drei unterschiedliche Themenreihen – Event Picks – zusammengestellt. Zum Beispiel „After Hour“ für Berufstätige, die nach dem Job noch Lust haben, an der Berlin Science Week teilzunehmen. Einfach mal reinschauen! (vdo)

Weiterführende Informationen

Berlin Science Week 2022
Der Besuch der Veranstaltungen ist generell kostenlos. Bitte auf der jeweiligen Veranstaltungsseite nachschauen, ob eine vorherige Anmeldung erforderlich ist.

Falling Walls Summit 2022

Veranstaltungs-Tipp: „Excelling Science Accelerators – the do’s and don’ts of incubation and acceleration learning from the best worldwide“, Radialsystem, 8. November 2022, 12–13 Uhr

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