• Hase aus Wiese, Brain City Berlin

    Stalk den Hasen!

Wo tummeln sich Hase und Kaninchen in der Brain City Berlin? Mit einem gemeinsamen Osterprojekt rufen Wissenschaftler:innen des Leibniz-IZW, des Projekts „Stadtwildtiere“, des Bezirksamts Lichtenberg und des NABU Berlin Interessierte dazu auf, Fotos der zu machen und sie auf der Projektplattform hochzuladen. „Einsendeschluss“ ist der 24. April.

Der Osterhase ist ein Berliner. Kommt es einem nur so vor – oder hoppeln gerade wieder besonders viele Hasen und Kaninchen durch die Parks und über die Grünflächen der Stadt? Mit Ostern hat das sicherlich wenig zu tun. Eher schon damit, dass Meister Lampe die ersten Sonnenstrahlen ebenso zu schätzen weiß, wie wir. Fest steht: Das Wildtierleben im Berliner Stadtgebiet ist ausgesprochen rege. 59 Säugetier-Arten sind hier daheim. Darunter Feldhasen, Kaninchen – und ihre natürlichen Feinde: die Füchse.

Wo genau sich Hase, Kaninchen und Fuchs im Stadtgebiet tummeln – das möchte ein Bürgerwissenschaftsprojekt des Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW), des Projekts Berliner Stadtwildtiere (SWT), des Naturschutzbund Berlin (NABU) und des Bezirksamts Lichtenberg herausfinden.

Noch bis zum 24. April – also über die gesamte Osterzeit hinweg – können Bürgerinnen und Bürger, aber auch Besucherinnen und Besucher der Stadt Hasen, Wildkaninchen und Füchse fotografieren und die Bilder anschließend hochladen auf berlin.stadtwildtiere.de

Das Stalking von Hase und Fuchs ist in diesem Falle ausdrücklich erlaubt. Denn es geht darum, Trends in der räumlichen Verbreitung und die Populationsentwicklung der Tiere besser einschätzen zu können. So fallen etwa viele Feldhasen dem vielerorts zu beobachtenden rigorosen Entfernen von Sträuchern zum Opfer, da Hasen keine Baue anlegen. Spannend ist es für die Forschenden auch, herauszufinden, an welchen Orten in Berlin sich Fuchs und Hase gemeinsam  aufhalten – obwohl sie sich normalerweise aus dem Weg gehen.

Für alle, die in Hasenkunde nicht so firm sind, hier die äußerlichen Unterschiede zwischen Feldhasen und Kaninchen:

  • Feldhasen sind Einzelgänger. Sie sind größer als Kaninchen und haben längere Ohren, die sie aufrecht tragen. Außerdem sind ihre Hinterbeine gut sichtbar.
     
  • Wildkaninchen sind oft in Gruppen anzutreffen. Ihre Ohren sind kürzer und liegen näher am Kopf an. Ihre Beine sind kurz und nicht so gut zu erkennen.   

Eine ähnliche Osteraktion wie in diesem Jahr gab es auch 2021. Damals wurden insgesamt 60 Feldhasen und 29 Wildkaninchen gezählt. Derzeit untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler außerdem Erbgut-Proben von Hasen aus Berlin und Brandenburg. Dabei zeichnet sich bereits jetzt ganz deutlich ab, dass die Berliner Stadthasen offenbar nicht sehr wanderlustig sind. „Wir gehen nach jetzigem Stand davon aus, dass die ‚Stadthasen‘ weitgehend unter sich bleiben und es kaum einen Austausch mit den Hasen Brandenburgs gibt“, so Dr. Konstantin Börner, Biologe am Leibniz-IZW.

Ob die Berliner Osterhasen das anders sehen – die Bürgerforschung kann’s vielleicht herausfinden. Bleibt zum Schluss die Frage: Haben auch Sie ein Hasenfoto für die Bürger-Wissenschaft? (vdO)

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