Öffentlicher Denkraum in der Brain City Berlin: Futurium eröffnet
06.09.2019 | Die Zukunft beschäftigt wohl jeden von uns, denn die Zukunft geht uns alle an. Im gestern in der Brain City Berlin eröffneten Futurium kann sich jeder mit der Zukunft befassen, Fragen stellen, mitmachen und mitdiskutieren. Das neue Haus der Wissenschaften in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofs macht Zukunftsideen erlebbar.
Bis hinauf zum Spreeufer reicht die Schlange der Besucher*innen, die am offiziellen Eröffnungsabend das Berliner Futurium erkunden wollten. Und auch auf dem mit großen weißen Punkten versehenen Vorplatz des neuen Berliner Zukunftsmuseums drängen sich die Menschen. Sie unterhalten sich auf den geschwungenen Betonbänken oder umwandern staunend das auch äußerlich futuristisch anmutende Gebäude mit seiner gläsernen Facettenhaut und der zur Spreeseite hin schräg ansteigenden Front.
Während das bunte Treiben unten sehr im Hier und Jetzt verankert scheint, verweist der Schriftzug an der schrägen Fassade über den Köpfen auf das Morgen: „Wie wollen wir leben?“ steht dort in weißen Lettern. Eine Frage, die zugleich das Konzept des am 5. September eröffneten Futuriums bestimmt. „Wir sind überzeugt: Zukunft geht uns alle an. Deshalb richtet sich das Futurium an die große Breite der Gesellschaft. Hier wird die grundlegende Frage ‚Wie wollen wir leben’ auf drei sich ergänzenden Ebenen verhandelt“, so der Direktor des Futuriums, Dr. Stefan Brandt, am Nachmittag auf dem offiziellen Festakt zur Eröffnung, zu dem neben rund 550 geladenen Gästen auch Kanzleramtschef Dr. Helge Braun, Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und ESA-Astronaut Dr. Alexander Gerst erschienen waren.
Die drei konzeptionellen Säulen des Futuriums
- Ausstellung: Diese zeigt fünf Themen aus unserer Lebenswelt: Ernährung, Gesundheit, Energie, Arbeit und Leben in den Städten. Sie ist als liquide Dauerausstellung geplant. Das heißt, die Themen werden nach und nach modifiziert und erweitert. Besucher*innen können sich daran beteiligen.
- Futurium Lab: In diesem Mitmach-Labor können die Besucher*innen eigene Ideen ausprobieren.
- Forum: Hier kann sich jede und jeder in Diskussionen zu Zukunftsthemen einbringen und Fragen stellen.
Ort des Austauschs und der Zukunft
Sämtliche Inhalte und Themen des Futuriums wurden von einem wissenschaftlichen Team erarbeitet. Expert*innen aus der Forschung und Zivilgesellschaft berieten das Team bei der Auswahl der Inhalte, bei diesen geht es vor allem um die Herausforderungen und Möglichkeiten der Zukunft. Und die Themen, die sie bestimmen, wie etwa Klimawandel, Energieversorgung und Konsum.
„Das Futurium wird zeigen, mit wie viel Kreativität, Entdeckergeist und Visionskraft Entwicklungen vorangetrieben werden. Das ist wichtig für unser Land“, erläuterte Bundesforschung Anja Karliczek auf der Eröffnungsfeier. „Das Futurium soll ein Ort des Austausches über die Zukunft sein, in dem sich die Bürgerinnen und Bürger informieren, aber auch ihre Anregungen geben können“. Und Astronaut Alexander Gerst ergänzte: „Ich freue mich, dass mit der Eröffnung des Futuriums ein Platz geschaffen wurde, an dem hoffentlich bei vielen Besuchern der Entdeckergeist geweckt wird.“
Futuristischer Bau in zentraler Lage
Rund 58 Millionen Euro hat der Bau des Futuriums gekostet, das nun auf Fläche von über 3.000 Quadratmetern Zukunft erlebbar macht. Finanziert und realisiert wurde das Projekt vom Bundesforschungsministerium, den großen deutschen Forschungsgemeinschaften, der forschenden Industrie und Stiftungen. Mit seiner zentralen Lage direkt an der Spree – zwischen dem Berliner Hauptbahnhof und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) – ist es sowohl für die Berlinerinnen und Berliner als auch für Besucher*innen der Hauptstadt gut zu erreichen.
Am Eröffnungswochenende – vom 5. bis 8. September 2019 – feiert das Haus jeweils ein großes „Fest der Zukünfte" mit Musik, Workshops, Labs, Führungen, Spielen und Diskussionen und Spielen. An dem Programm können Besucher*innen kostenlos teilnehmen. Ab Montag, dem 9. September 2019, ist das Haus dann regulär geöffnet. Der Eintritt ist frei. Auch das ist Teil des Konzepts, so Futurium-Direktor Dr. Stefan Brandt: „Damit wird es den Besucher*innen möglich, sich das Haus der Zukünfte Schritt für Schritt und immer wieder neu zu erschließen“.
Fotos Slider
Architektur: ©Futurium/Schnepp-Renou
Eröffnung: Raumansichten mit Menschen: ©Futurium/Jan Windszus; Menschen an Work Stations: ©Futurium/Ali Ghandtschi
Weiße Punkte: vdo