Brain City Berlin – im freien Dialog mit der Welt
13.05.2019 | Berlin ist einer der spannendsten Wissenschaftsstandorte weltweit. Internationalität, Interdisziplinarität, und eine große Bandbreite an Expertise charakterisieren die Brain City Berlin. Nicht von ungefähr studieren, lehren und forschen rund eine Viertelmillion Menschen in der Stadt – im offenen Austausch und in einer freien wissenschaftlichen Atmosphäre.
„Einer der wichtigen Aspekte von Berlin ist, dass die Stadt in ihrem Kern lebendig ist und sich entwickelt. Sie ist innovativ, Heimat vieler Events, Start-ups und anderer Branchen. Ich bin der Ansicht, dass es für mich die richtige Zeit war, eine Veränderung in meiner eigenen Karriere herbeizuführen und Teil einer sich entwickelnden, dynamischen Institution zu sein, die das Gegenteil von dem ist, wo ich mich zuletzt aufgehalten habe“, sagt Dr. Tamer Boyaci.
Fast 18 Jahren hatte der Betriebswirtschaftler eine Professur an der renommierten McGill University in Kanada inne. Heute ist er Forschungsdirektor und Inhaber des Michael Diekmann-Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre an der European School of Management and Technology (ESMT) in Berlin.
Eng vernetzte Zusammenarbeit
Wie Tamer Boyaci zieht es jedes Jahr viele Spitzenforscher und wissenschaftliche Talente aus aller Welt in die Brain City Berlin. Rund eine Viertelmillion Menschen studieren, lehren und forschen in der Hauptstadt an über 40 Hochschulen und mehr als 70 außeruniversitären Instituten und Einrichtungen. Die enge Vernetzung mit der Wirtschaft, insbesondere mit der blühenden Start-up-Szene, macht die Berliner Wissenschaft zu einer treibenden Kraft der wirtschaftlichen Entwicklung. Insbesondere in den insgesamt elf Berliner Zukunftsorten, zu denen auch der Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof und der noch im Aufbau befindliche Standort Siemensstadt 2.0 zählen, arbeiten Unternehmen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eng zusammen.
Vielfalt der Expertise
Ausgesprochen groß ist auch die Bandbereite der wissenschaftlichen Expertise in Berlin. Das belegen nicht nur die beeindruckende Zahl von mehr als 1.000 Studiengängen in der Stadt, sondern auch die vielen interdisziplinären und interinstitutionellen Kooperationen zwischen Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Technologiezentren am Standort. Die Forschungsschwerpunkte der Brain City Berlin sind zukunftsorientiert und in vielen Bereichen international wegweisend. Insbesondere die Themenfelder Digitalisierung, Life Science, Geistes- und Sozialwissenschaften und Mathematik zählen dazu.
Ein weiteres Charakteristikum der Stadt ist die Offenheit des wissenschaftlichen Dialogs: die Freiheit der Forschung. „Stellen Sie sich eine Stadt vor, die Wissenschaftsfreiheit und Weltoffenheit atmet, die Kooperationen großschreibt und in der Diversität und Gleichstellung konsequent gelebt werden. Diese vielen Städte in einer, das ist die Brain City Berlin“, betont Michael Müller. Dem Regierenden Bürgermeister von Berlin liegt die Vielfalt und Weltoffenheit des Wissenschaftsstandorts besonders am Herzen, denn er ist zugleich Senator für Wissenschaft und Forschung der Stadt.
Weltoffene Forschungsatmosphäre
Freiheit der Forschung, das bedeutet regen Austausch zwischen Hochschulen und wissenschaftlichen Institutionen in der ganzen Welt. Es bedeutet außerdem, dass in anderen Ländern bedrohte und geflüchtete Forscherinnen, Forscher und Studierende in Berlin Unterstützung finden und hier unzensiert und ungehindert leben und forschen können. Initiativen wie die Einstein Stiftung Berlin, die Spitzenforschung auf Weltniveau am Standort gezielt fördert, sind Beispiele dafür. Die Internationalität des Wissenschaftsstandorts spiegelt sich auch im Studienangebot wider, in der hohen Anzahl internationaler Gastprofessuren und Lehrprojekte und nicht zuletzt in der hohen Zahl ausländischer Studierender in der Stadt: 20 Prozent der insgesamt rund 191.000 Berliner Studentinnen und Studenten stammen aus einem anderen Land. Und etwa 16 Prozent der in der Hauptstadt arbeitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zog es aus dem Ausland hierher. Die Berliner Wissenschaftseinrichtungen unterhalten außerdem Partnerschaften mit Institutionen in der ganzen Welt.
Im Dialog mit der Öffentlichkeit
Auch regional fördern die Berliner Universitäten, Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen den dialogischen Austausch. Über Veranstaltung wie Offenen Hörsälen, Tagen der Offenen Tür oder Science Slams geben sie der Öffentlichkeit regelmäßig lebendige Einblicke in ihre Arbeit. Ein Höhepunkt ist jedes Jahr im Juni die bei Jung und Alt gleichermaßen beliebte Lange Nacht der Wissenschaften. In mehr als 2.000 Veranstaltungen können die rund 35.000 Besucherinnen und Besucher in der „klügsten Nacht des Jahres“ hautnah erleben, was die Brain City Berlin so spannend macht. Die Berlin Science Week wiederum bringt jährlich im November die Forschungswelt in der Hauptstadt im freien Austausch zusammen.
„Berlin heißt für mich Inspiration und Dialog, als Wissenschaftlerin Teil der Stadt-Gesellschaft zu sein und auf sie zu wirken“, fasst Dr. Maren Borkert, Marie Curie Experienced Researcher am Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovationsmanagement der TU Berlin, die Charakteristika der Wissenschaftsstadt Berlin in knappe Worte. Dr. Jule Specht, Professorin für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik an der Humboldt Universität zu Berlin ergänzt noch einen anderen Aspekt, der die Brain City Berlin für Menschen aus aller Welt so attraktiv macht: „Die Stadt ist tatsächlich so toll wie ihr Ruf. Man kann jeden Tag ins Theater gehen und am Wochenende auf dem Tempelhofer Feld Ausgleich finden, es gibt einfach ein buntes, familienfreundliches, kulturreiches Leben und damit viel Abwechslung.“ (vdo)
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