• Meister Lampe und Schmetterlinge – zu Ostern die Natur erkunden!

Beim Eiersuchen die Tier- und Pflanzwelt entdecken und beobachten: Über Citizen-Science-Projekte können Berlinerinnen und Berliner mithelfen, die Biodiversität in der Brain City Berlin zu bestimmen und zu erhalten. Der österliche Spaziergang lässt sich so leicht mit einem guten Zweck verbinden. Ob Bienen-Ralley oder Hasen-Scouting – hier unsere Oster-Favoriten. 

Die gemeine Feuerwanze und der Siebenpunkt-Marienkäfer waren 2024 die Spitzenreiter auf der Liste der in Berlin am häufigsten beobachteten Insekten und Tiere. Bei den Pflanzen lag die Knoblauchsrauke vorn. Insgesamt verzeichnete die Brain City Berlin in der weltweiten City Nature Challenge im vergangenen Jahr 17.944 Beobachtungen. 2.304 Arten wurden von Teilnehmenden Ende April 2024 vier Tage lang fotografiert, bestimmt und verortet. Damit belegt Berlin bundesweit Platz eins und behauptet sich weltweit unter den Top-50 von 700 teilnehmenden Städten.


4 Tage lang Flora und Fauna beobachten: City Nature Challenge 2025

Diesen Rekord gilt es bei der City Nature Challenge 2025 knapp nach Ostern zu brechen! Vom 25. bis zum 28. April können die Berlinerinnen und Berliner die Stadtnatur um sich herum per Foto oder Tonaufnahme dokumentieren. Das geht auf dem eigenen Balkon ebenso im Garten. Wer lieber gemeinsam mit anderen entdeckt und forscht: Am 27. April lädt das Naturkundemuseum Berlin zusammen mit der Citizen-Science-Plattform mit:forschen! zu einer offenen Veranstaltung im Tiergarten ein. Treffpunkt ist um 11 Uhr der Eingang Große Sternallee. Eine Voranmeldung ist nicht nötig – einfach da sein. In der Tasche sollte man allerdings ein Smartphone haben, auf dem die iNaturalist-App vorinstalliert ist.

Weitere Berliner Veranstaltungen zur City Nature Challenge 25


Was flattert denn da? Tagfaltermonitoring der FU Berlin

Einmal heruntergeladen, lässt sich die iNaturalist-App auch für andere Citizen-Science-Projekte nutzen. Etwa für das „Tagfaltermonitoring“ der Freien Universität Berlin. Im Rahmen eines europaweiten Forschungsprojekts erfasst die FU Berlin seit 2020 mithilfe von Bürgerinnen und Bürgern den Bestand von Schmetterlingen auf den Flächen des „Blühenden Campus“ in Dahlem, Düppel und Lankwitz. Ein dort besonders häufig anzutreffender flatternder Bewohner: der Kohlweißling.

Zur Teilnahme am Tagfaltermonitoring der FU Berlin bitte vorher per Mail anmelden.


Schnitzeljagd per App: „Wildbienen-Ralley“

Quer durch die Stadt geht’s mit der „Wildbienen-Ralley in Berlin-Mitte“. Dabei werden Fragen rund um das Leben von Wildbienen im urbanen Raum gestellt. Etwa: Warum fliegen Wildbienen auf Berlin? Wo wohnen sie hier? Und seit wann gibt es eigentlich Bienen auf diesem Planeten? Entwickelt wurde die digitale Schnitzeljagd im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf!" der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt und der Deutschen Wildtier Stiftung. Das Projekt will Wildbienenlebensräume in Berlin fördern und das Bewusstsein für den Schutz der Wildbienen und anderer bestäubender Insekten stärken. Die interaktive Stadtralley führt Kinder ebenso wie Erwachsene zwei Stunden lang spielerisch durch die Welt der Hauptstadt-Bienen. Viel Spaß dabei!

Die kostenlose Quizz-App Actionbound hier herunterladen


Gartenkunstwerk: „Pollinator Pathmaker“

„In Real Life“ startet die digitale Bienen-Rallye am Pollinator Pathmaker auf dem Vorplatz des Museums für Naturkunde Berlin. Das blühende Gartenkunstwerk von Alexandra Daisy Ginsberg wurde im Frühjahr 2023 angelegt. Die Künstlerin lädt die Besucherinnen und Besucher dazu ein, beim Wandeln durch das Gartenobjekt die Welt aus dem Blickwinkel der Bestäuber zu betrachten. Das Kunstwerk wurde mittels eines speziell entwickelten Algorithmus' bepflanzt, der auch lokale Gegebenheiten berücksichtigt. Wer selbst zum Schutz der Berliner Artenvielfalt beitragen möchte, kann sich über die Webseite pollinator.art eine eigene kleine Ausgabe des Kunstwerks anlegen lassen und dieses auf dem Balkon nachpflanzen. Angebunden an Pollinator Pathmaker bietet das Naturkundemuseum Berlin Führungen, Workshops und Events zu den Themen Insekten in der Stadt, Wildbienenschutz und nachhaltige Gartengestaltung an.

Führungen des Naturkundemuseums Berlin

 

Badewasser-Qualität bestimmen: per CrowdWater-App

Bei dem aktuell schönen Wetter denkt man beim österlichen Ausflug gern mal an frühsommerliches Planschen oder Schwimmen in einem der vielen Berliner Badeseen. Der Freizeitspaß lässt sich dabei ganz einfach mit dem Nützlichen verbinden. Denn für das Citizen Science-Projekt mit dem etwas sperrigen Namen „AD4GD“ sucht das Kompetenzzentrum Wasser Berlin noch Bürgerforschende. Diese können freiwillig mithelfen, die Wasserqualität ausgewählter kleiner Seen in Berlin zu bestimmen. Im Rahmen des Projekts soll eine Datenbasis aufgebaut werden. Es geht um darum, die Qualität und Verfügbarkeit von Wasser in den Seen zu erhalten beziehungsweise zu verbessern. Wer teilnehmen möchte, sollte sich vorher die in das Projekt eingebundene CrowdWater-App herunterladen.

Mitmachen bei AD4GD



Hase oder Kaninchen? Langohren beobachten und fotografieren

Und was machen die Berliner Hasen zu Ostern? Um Meister Lampe im Park oder auf anderen städtischen Freiflächen beobachten zu können, empfiehlt es sich früh aufzustehen. Denn nach Angaben des NABU Berlin sind sie vor allem in den frühen Morgenstunden unterwegs – wenn weniger Menschen auf den Straßen sind. Gern hoppeln sie auch nachts im Licht der Straßenbeleuchtung durch die Stadt. Bei der Bestimmung sind allerdings die kleinen Unterschiede zwischen Hase und Kanin zu beachten: Der Feldhase ist größer und hat lange Ohren, beim Kaninchen hingegen sind die Ohren ungefähr so lang wie der Kopf. Und wenn es wegrennt, wippt sein weißer Schwanz. Feldhasen gibt es nur noch wenige in Berlin. Wer einen sieht, sollte daher schnell ein Foto oder Video von Meister Lampe machen und es auf der Plattform Stadtwildtiere.de des Leibniz-Institut für Zoo-und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) hochladen. Nützlicher als Instagram – und deutlich nachhaltiger.

Hasen-Beobachtung melden auf Stadtwildtiere.de

Text: Ernestine von der Osten-Sacken

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