• Prof. Dr. Barbara Vetter, Professorin für Theoretische Philosophie an der FU Berlin hält einen Vortrag. Sie trägt ein schwarzes Kleid und gestikuliert in Richtung Publikum, Brain City Berlin.

    Leibniz-Preise für Philosophin und Informatiker aus Berlin

Gleich zwei Mal geht der renommierte Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis auch in diesem Jahr wieder in die Brain City Berlin. Die Philosophin Prof. Dr. Barbara Vetter von der Freien Universität Berlin (FU Berlin) und der Informatiker Prof. Dr. Klaus-Robert Müller von der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) erhalten den wichtigsten deutschen Forschungsförderpreis, der jeweils mit 2,5 Millionen Euro dotiert ist. Insgesamt wurden zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgezeichnet.

Wie lassen sich Möglichkeiten neu denken? Für ihre Arbeiten zu dieser Frage ist Prof. Dr. Barbara Vetter, Professorin für Theoretische Philosophie an der FU Berlin, mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2025 ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Klaus-Robert Müller, Leiter der „Machine Learning Group“ an der TU Berlin und Co-Direktor des „Berlin Institute for the Foundations of Learning and Data“ (BIFOLD), erhielt in diesem Jahr den wichtigsten deutschen Wissenschaftspreis als zweiter Berliner Forschender. Er gilt als Pionier auf dem Gebiet des Maschinellen Lernens. Insgesamt wurden in diesem Jahr wieder zehn Auszeichnungen an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden aus 144 Vorschlägen ausgewählt.

Prof. Dr. Barbara Vetter ist neben der Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Cornelia Zumbusch von der Universität Hamburg und Julia Mahamid, Ph.D. vom European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg eine von drei Frauen, die mit dem Leibniz-Preis 2025 ausgezeichnet wurden. Als Professorin für Theoretische Philosophie an der FU Berlin arbeitet sie zu einer Frage, die abstrakt klingt und doch viele Lebensbereiche berührt. Denn wie sich Möglichkeiten denken lassen, beschäftigt die Philosophie seit ihren Anfängen. In ihren Beiträgen stellt sie das etablierte Modell einer Pluralität möglicher Welten infrage und schlägt ein Alternativkonzept vor, das international breit diskutiert wird. Aktuell arbeitet sie daran, diesen Ansatz handlungs- und erkenntnistheoretisch weiterzuentwickeln. „Mit ihren Arbeiten trägt Vetter dazu bei, Deutschland zu einem international interessanten Ort einer zeitgenössischen analytischen Metaphysik, Erkenntnistheorie und Handlungstheorie zu machen“, so die Jury. Barbara Vetter promovierte an der University of Oxford und ist seit 2017 Professorin an der FU Berlin. Sie ist außerdem Co-Sprecherin der DFG-Kollegforschungsgruppe „Human Abilities“ und engagiert sich in den Leitungsgremien nationaler und internationaler Wissenschaftseinrichtungen.

Prof. Dr. Klaus-Robert Müller forscht an der TU Berlin zu Künstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen – mit einem Schwerpunkt auf Anwendungen in den Naturwissenschaften. „Klaus-Robert Müllers Forschung zeichnet sich dadurch aus, dass sie formales mathematisches Denken mit einem stark anwendungsorientierten Vorgehen verbindet“, erläuterte die Jury ihre Entscheidung. Er habe außerdem herausragende theoretische und praktische Arbeiten zu tiefen neuronalen Netzwerken geleistet. Klaus-Robert Müller studierte Physik an der Universität Karlsruhe und schloss dort 1992 seine Promotion im Fach Informatik ab. Anschließend forschte er als Postdoc am GMD – Forschungszentrum Informationstechnik in Berlin und an der Universität Tokio. Von 1995 bis 2008 leitete er eine Forschungsgruppe am Berliner GMD FIRST (seit 2001 Fraunhofer FIRST). 2003 nahm er einen Ruf an die Universität Potsdam an. Seit 2006 ist er Professor an der TU Berlin und Direktor des BIFOLD.

Der jeweils mit 2,5 Millionen Euro dotierte Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) jährlich an Spitzenforschende vergeben, die in Deutschland arbeiten. Das Geld können die ausgezeichneten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bis zu sieben Jahre lang nach ihren eigenen Vorstellungen und ohne bürokratischen Aufwand für ihre Forschungsarbeit nutzen. Auch 2024 wurden zwei Berliner Spitzenforschende mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet: Prof. Dr. Ana Pombo, Genombiologin am Max Delbrück Center für Molekulare Medizin (MDC), und Prof. Dr. Volker Haucke, Biochemiker und Zellbiologe am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP).

Die Verleihung der Leibniz-Preise 2025 findet am 18. März 2026 in Berlin statt. (vdo)

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Prof. Dr. Klaus-Robert Müller, Leiter der „Machine Learning Group“ an der TU Berlin und Co-Direktor des „Berlin Institute for the Foundations of Learning and Data“ (BIFOLD). © BIFOLD

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