• Zukunft des Wissenstransfers: Transfer Week 2024

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Politik kommen vom 25. bis zum 29. November 2024 wieder in der Brain City Berlin zusammen, um sich auf der vierten Transfer Week Berlin-Brandenburg über neueste Entwicklungen im regionalen Transfergeschehen zu informieren. Diskutiert werden Herausforderungen und Potenziale des Berliner Transferökosystems. Und natürlich bietet die Transfer Week den Teilnehmenden wieder viel Gelegenheit zum Netzwerken.

In diesem Jahr startet die Transfer Week Berlin-Brandenburg am 25. November mit einer hochkarätig besetzten Konferenz im Bildungs- und Technologiezentrum (BTZ) der Handwerkskammer Berlin am Mehringdamm in Berlin-Kreuzberg. Zu den prominenten Speakerinnen und Speakern gehören Severin Fischer, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Dr. Stefan Franzke, Geschäftsführer von Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie, Sebastian Saule, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg, Sebastian Stietzel, Präsident der IHK Berlin, Prof. Dr. Ulrike Tippe, Präsidentin der Technischen Hochschule Wildau und Gunnar Bloss, Geschäftsführer werk5 und Projektkoordinator LEROSH.

Thematisch beleuchtet die Auftaktkonferenz „Das Transferökosystem in der Hauptstadtregion“ – und verdeutlicht damit zugleich das Ziel der Transfer Week 2024. Denn die 62 Partnerorganisationen wollen während der Transfer Week nicht nur innovative Entwicklungen aus dem Transferbereich vorstellen, sondern über Austausch und Diskussionen auch den Wissenstransfer in der Hauptstadtregion steigern und weiter voranbringen. Zwei thematische Schwerpunkte stehen bei der Konferenz im Mittelpunkt: Zum Abschluss des Vormittags stellen Brain City Botschafter Prof. Dr. Carsten Dreher von der Freien Universität Berlin und Mali M. Baum von der WLounge-Community die Förderung des European Innovation Council (EIC) und dessen innovative Ansätze vor. Der Nachmittag steht dann ganz im Zeichen des Wissenstransfers zwischen Handwerk und Wissenschaft. Das Besondere: Konkrete Projekte wie „LEROSH – Robotik im Handwerk“ oder das Pilotprojekt „KI-basierte Prognosen für Lebensmittelproduktion“ des Berliner Green-AI Hub Mittelstand präsentieren sich interaktiv an Ständen vor Ort. Ein weiteres Highlight der Auftaktkonferenz: Laura Möller, Leiterin des Künstliche Intelligenz Entrepreneurship Zentrum (K.I.E.Z.) stellt mittags als Direktorin den aktuellen Stand des UNITE-Projekts vor.

62 Partner präsentieren innovative Transferansätze und Projekte

Ab Dienstag verteilen sich die Veranstaltungen der Transfer Week 2024 dann über die ganze Stadt. Mit Vorträgen, Workshops, Präsentationen und Diskussionen geben zahlreiche Partnerorganisationen in ihren Räumlichkeiten detaillierte Einblicke in das Transfergeschehen der Hauptstadtregion. So stellt etwa am Dienstag, 26. November das team neusta in seinem Büro in der Friedrichstraße die Kreativmethodik LEGO Serious Play vor. Und das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM am Humboldthain beleuchtet in einem Workshop den Einsatz von digitalen Zwillingen in der Mikroelektronikfertigung. Ein ganztägiges Highlight am Dienstag ist der „EIC Info Day“ in den Räumen der WLounge in Berlin-Wedding. Vorgestellt werden hier die wichtigsten Finanzierungsmöglichkeiten im Rahmen des EIC-Programms, mit besonderem Fokus auf den EIC Accelerator.

Auch neue Partner präsentieren sich auf der Transfer Week 2024 erstmals mit innovativen Projekten. So lädt etwa die Deutsche Bahn am Donnerstag, 26. November zu einem Besuch der hauseigenen Innovationsschmiede Skydeck in Berlin-Friedrichshain ein. Und die Deutsche Telekom erläutert im Café ihres Incubators hub:raum in Berlin-Schöneberg, wie sie Innovationen mit Start-ups synergetisch vorantreibt – mit anschließender Führung durch das Quantum Lab. Spannend verspricht auch der Berlin Creative Tech Summit 2024 zu werden, den das Cluster IKT, Medien und Kreativwirtschaft von Berlin Partner am Freitag, 29. November zusammen mit der IHK Berlin und visitBerlin veranstaltet. Hier geht es um neueste Trends, Entwicklungen und Zukunftsperspektiven in den Informations- und Kommunikationstechnologien sowie der Medien- und Kreativwirtschaft. 

Da die Mehrzahl der Veranstaltungen in diesem Jahr vor Ort stattfindet, bietet die von Berlin Partner organisierte Transfer Week Berlin-Brandenburg 2024 besonders viel Gelegenheit für persönlichen Austausch und Netzwerken. Feierlich abgerundet wird die Veranstaltungswoche am Abend des 29. November mit der Verleihung des Innnovationspreises Berlin Brandenburg 2024 im MotionLab.Berlin. 

Kostenlos anmelden kann man sich für sämtliche Veranstaltungen der Transfer Week Berlin-Brandenburg 2024 über die Veranstaltungsplattform. (vdo)

 

Fünf Fragen an Dipl.-Ing. Gunnar Bloss, Geschäftsführer werk5, Projektleiter LEROSH

Herr Bloss, Im Rahmen des BMBF-geförderten Forschungsprojekts LEROSH entwickeln Sie zusammen mit verschiedenen Partnern aus Wissenschaft, Handwerk und Softwareentwicklung KI-gestützte Leichtbauroboter für den Einsatz im Handwerk. Erster Prototyp ist ein Schleifroboter. Wie entstand die Idee? Und was ist die Zielsetzung?

Ziel des noch bis Mitte 2025 laufenden Forschungsprojekts ist es, eine grundlegende Methodik und passende technische Werkzeuge für das Schleifen mit Robotern zu ermitteln. Diese sollen im Anschluss als ein System aus Hardware und Software-Komponenten zum Produkt weiterentwickelt werden können. Der nutzerzentrierte Ansatz ist dabei essenziell, um später maximale Einsatzfähigkeit zu gewährleisten. Deshalb beteiligen sich fünf Handwerksunternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Die Idee entstand aus der Notwendigkeit heraus, zu automatisieren. Diese besteht dort, wo zu wenige Facharbeiter auf die „4D-Aufgaben“ treffen. Die Ds stehen für: Dull (stumpfsinnig), Dangerous (gefährlich), Difficult (schwierig) und Dirty (schmutzig). Das Beispiel Schleifen passt genau in diese Situation.

Ab wann wird der Prototyp im Einsatz sein?

Einen Prototypen, mit dem wir das Projekt auf Messen bewerben, gibt es bereits. Vor allem in Form einer Roboter-Web-Applikation, die per Tablet genutzt wird. Parallel halten wir Ausschau nach Investoren oder Kunden, die an einer Weiterentwicklung der bestehenden Bausteine interessiert sind.

Wie kann das Handwerk von der Zusammenarbeit mit der Wissenschaft profitieren?

Die Wissenschaft hilft dem Handwerk vor allem mit technischem Know-how, aber beispielsweise auch in der Methodik bei der experimentellen Entwicklung. Gleichzeitig profitiert die Wissenschaft maximal von der praktischen Erfahrung der Anwendenden unter realen Bedingungen. Eine Win-win-Situation.

Welche Faktoren sind für den Erfolg einer solchen innovativen Zusammenarbeit entscheidend?

Die größte Hürde in der Robotik ist die Zusammenstellung oder Integration eines Systems, das immer mindestens aus Roboter, Software und Werkzeug bestehen und aufeinander abgestimmt sein muss. Das benötigt auch im Forschungsprojekt etliche Ressourcen, bevor die Entwicklung einen Schritt weiter gehen kann. Es gibt bisher keine Fertiglösung am Markt, die als Plug-and-Play funktioniert. Nicht zuletzt wegen der Sicherheitsbelange.

Warum ist die Transfer Week Berlin-Brandenburg für Sie und Ihre Arbeit eine wichtige Plattform?

Die Transfer Week bietet uns die Gelegenheit, unsere Ideen sichtbar zu machen und unser Netzwerk zu erweitern.

Text und Interview: Ernestine von der Osten-Sacken 

 

Mehr Informationen

 

Prototyp des LEROSH-Schleifroboters. © werk5 GmbH

Mehr Stories