• Humboldt Forum und Berliner Dom von der Spree aus betrachtet, Brain City Berlin

    „On Water“: Wasser neu denken

Ab dem 10. Oktober 2025 präsentiert die Ausstellung „On Water. WasserWissen in Berlin“ im Humboldt Labor der Humboldt-Universität zu Berlin ganz neue Perspektiven auf das nasse Element. Forschende der Berlin University Alliance zeigen in Aktionen und Exponate aktuelle Projekte, in denen sie sich mit den Eigenschaften des Wassers auseinandersetzen. Künstlerinnen und Künstler interpretieren seine Dynamik. Am Eröffnungswochenende gibt es außerdem ein spannendes Programm mit Vorträgen, Führungen, Mitmachaktionen und Performances. Der Eintritt ist frei. 

Wasser ist lebenswichtig – für Pflanzen, Tiere und Menschen. Wir trinken es, schwimmen darin, spüren und sehen es in Form von Regentropfen, Schneeflocken oder Eis. Wasser kann ebenso Leben bedrohen. Überschwemmungen, Fluten, Starkregen, aber auch Dürren treten im Zuge des Klimawandels immer häufiger auf. Dieses Zuviel und Zuwenig ist für die Menschheit längst zur weltweiten Herausforderung geworden.

Die Ausstellung „On Water. WasserWissen in Berlin“ zeigt ab dem 10. Oktober im Humboldt Labor im Humboldt Forum aktuelle Forschungsprojekte Berlin University Alliance (BUA), die sich aus verschiedenen Blickwinkeln heraus mit dem nassen Element beschäftigen. Mehr als fünfzig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Universitätsverbunds haben sich daran beteiligt. Sie folgten einem Open Call, zu dem die BUA Anfang des vergangenen Jahres eingeladen hatte. „Es gab viele engagierte Rückmeldungen aus unterschiedlichsten Disziplinen und von Forschenden aller Karrierestufen“, so Kuratorin Dr. Anna-Lisa Dieter im BUA-Interview. Allerdings habe das Team erst einmal herausfinden müssen, wer in Berlin überhaupt zu dem Thema forscht.

„Wie stellen wir in Zukunft die Wasserversorgung sicher? Das ist eine große Frage, die viele weitere Aspekte berührt, wie etwa den Klimawandel. Lebenswirklichkeit und Forschung verflechten sich hier miteinander. Von Berlin ausgehend, werden wir den Blick weiten und in die Welt hinausschauen“, erläutert Dieter den Ansatz der Ausstellung. Die Vielfalt der Wissenschaft in der Brain City Berlin soll sichtbar werden. Dieter: „Forschende in Berlin beschäftigen sich mit lokalen Gewässern wie dem Müggelsee, der Spree oder der Panke, aber auch mit Flüssen in Lateinamerika oder Asien. Sie beschäftigen sich mit Wasserinfrastrukturen und so unterschiedlichen Phänomenen wie Pfützen, Wolken, Strudeln und Gletschern.“

Inhaltlich orientiert sich „On Water. WasserWissen in Berlin“ an Begegnungen mit dem Wasser in unserer Lebenswelt, sei es im Meer, an der Küste, in der Stadt, im Fluss oder im Badezimmer. Anhand exemplarischer Forschungsprojekte veranschaulicht die Ausstellung, wie und warum sich Berliner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beispielsweise mit Strudeln in Flüssen und Straßenbrunnen, dem Schmelzen der Gletscher in den Alpen oder der Badewanne als therapeutischem Ort beschäftigen. Künstlerische Interpretationen und Performances flankieren die Exponate. Auch Pfützen sind Forschungsobjekte: „Es gibt tatsächlich verschiedene Pfützenforscherinnen und -forscher in Berlin“, so Anna-Lisa Dieter. Der Impuls zu dieser Forschung gehe von der Kunst aus. „An Pfützen ist besonders interessant, dass sie die kleinsten stehenden Gewässer der Stadt sind. Sie bilden ein eigenes Ökosystem, an dem sich der Einfluss des Menschen ablesen lässt.“

Die Ausstellung „On Water. WasserWissen in Berlin“ gibt außerdem Einblicke in die Arbeitsweise, die Motivation und das Selbstverständnis der Forschenden. An mehreren digitalen Stationen können Besucherinnen und Besuchern den Arbeitsalltag von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern kennenlernen. Und in einer Audiospur erzählen Forschende von der Faszination für ihre Arbeit und warum es sich lohnt, dem Wasser zuzuhören. Die Ausstellung präsentiert auch ausgewählte Forschungsprojekte, die sich mit Lösungen für die Wasserknappheit in Ägypten und Kurdistan beschäftigen und dabei lokales Wissen berücksichtigen. Eine juristische Initiative setzt sich mit der Frage auseinander, wie die Spree Rechte bekommen könnte.

Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist ein dreidimensionales Modell, das Unsichtbares im urbanen Wasserhaushalt sichtbar macht: das Grundwasser und die Kanalisation. Zum Mitmachen lädt die „Wasserbar“ ein, an der die Besucherinnen und Besucher Spreewasser selbst filtern und probieren können. „OnWater. WasserWissen in Berlin“ setzt zugleich den Auftakt für eine vierteilige Ausstellungsreihe im Humboldt Labor der Humboldt-Universität zu Berlin, die sich mit den Elementen des Lebens – Wasser, Erde, Feuer und Luft – befasst.

Zur Eröffnung gibt es vom 10. bis zum 12. Oktober ein buntes Programm mit Vorträgen, Diskussionen, Performances, Mitmachaktionen und Führungen. Eingeladen sind Erwachsene, Kinder und Familien. Der Eintritt ist frei. (vdo)

Ausstellung „OnWater. WasserWissen in Berlin“
Ab 10. Oktober 2025
Humboldt Labor, 1. OG im Humboldt Forum
Schlossplatz, 10178 Berlin
Eintritt frei

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