• Prof. Dr. Florian Koch, HTW Berlin

    Prof. Dr. Florian Koch, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin

Brain City Botschafter Prof. Dr. Florian Koch forscht an Themen von Gegenwart und Zukunft: Er ist Experte für  Immobilienwirtschaft, Stadtentwicklung und Smart Cities an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin). In seinen Projekten arbeitet er eng mit anderen Forschungseinrichtungen in der Stadt, aber auch mit internationalen Partner*innen, eng zusammen.

Mich hat die Vielfältigkeit von Städten schon immer interessiert – und auch die Frage, welche Möglichkeiten es gibt, aktuelle städtische Probleme zu beheben, sagt Prof. Dr. Florian Koch und begründet dies zugleich: „Die Veränderungen, die sich durch die zunehmende Digitalisierung ergeben, ebenso wie die Aufgabe, städtische Transformationen hin zu mehr Nachhaltigkeit zu ermöglichen, werden immer wichtiger.“ Im  Mittelpunkt der Forschung des Experten für Smart Cites und Stadtentwicklung an der HTW Berlin stehen vor allem sozialwissenschaftliche Fragestellungen. „Was ist eine smarte Stadt und wer bestimmt über die Ziele, die damit erreicht werden sollen? Wie kann urbane Nachhaltigkeit gemessen werden und welche Potenziale und Probleme bietet die Digitalisierung? Wie gehen Städte mit zunehmenden Raumkonkurrenzen um?“ 

2002 kam der Brain City-Botschafter zum ersten Mal nach Berlin „da mir hier mein erster Job angeboten wurde: als wissenschaftlicher Mitarbeiter am IfS Institut für Stadtforschung und Strukturpolitik.“ Nach dem Studium der Raumplanung an der Universität Dortmund und der Universität La Sapienza in Rom promovierte der junge Wissenschaftler 2009 an der Humboldt-Universität zu Berlin. Doch war die Brain City zunächst noch eine Zwischenstation für Florian Koch: „Ich habe dann unter anderem für den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) in Kolumbien gearbeitet und war die letzten Jahre in Leipzig am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) an einem größeren Forschungsprojekt zum Thema Nachhaltige Stadtentwicklung beteiligt.“ 2018 folgte dann der Ruf auf die Professur für Immobilienwirtschaft, Stadtentwicklung und Smart City an der HTW Berlin. „Ich bin sehr gern wieder nach Berlin zurückgekehrt“, sagt Florian Koch. 

Geblieben ist er bis heute. Und das hat seinen Grund: „Einer der großen Vorteile Berlins ist, dass die Stadt ein spannendes Untersuchungsobjekt ist und eine Menge an Forschungsthemen bietet.“ Eines seiner aktuellen Projekte erforscht ein Monitoringsystem für die Sustainable Development Goals (SDGs) im Bezirk Treptow-Köpenick. „Wir entwickeln Indikatoren, mit denen man messen kann, ob sich der Bezirk in eine nachhaltige Richtung bewegt. Dabei geht es darum, entsprechende Kenngrößen zu definieren, Datenverfügbarkeit und -qualität darzustellen und über Formen der Vermittlung nachzudenken.“ Ein anderes seiner Projekte beschäftigt sich mit Sharing-Lösungen. „Hier untersuchen wir, wie mit der knappen Ressource Raum in zwei Kiezen in Berlin-Kreuzberg umgegangen wird und welche Möglichkeiten des Teilens von öffentlichem, aber auch privatem Raum es gibt. Dabei interessieren uns vor allem nicht-kommerzielle, gemeinwohlorientierte Lösungen.“

Berlin ist international, multikulturell, wandelbar und bietet viele Forschungsthemen. Kultur und Natur sind mit dem Fahrrad schnell erreichbar.

Als weiteren Standortvorteil der Brain City Berlin schätzt Florian Koch die vielen Einrichtungen, die sich hier mit den verschiedenen Themen der Stadtforschung auseinandersetzen. „Es gibt hier eine Reihe von Kooperationsmöglichkeiten, regen Austausch und viele spannende Konferenzen. Die Nähe zu Politik und Verbänden ist ebenfalls von Vorteil, da man sehr nah an Diskussions- und Entscheidungsprozessen dran sein kann.“

Auch mit Forschungseinrichtungen in Berlin und darüber hinaus sind Florian Koch und sein Team eng verknüpft: „Momentan arbeite ich vor allem mit (inter)-nationalen Forschungseinrichtungen wie der Universität Wien, der Universität Kassel und der Universidad del Norte in Kolumbien in konkreten Forschungsprojekten zusammen. Es besteht aber auch ein loser Austausch mit Stadtforscher*innen in Berlin. Und in einem neuen Projekt untersuchen wir mit internationalen Partner*innen in London, Paris, Stockholm, Wien und Berlin, wie knappe Raumresourcen geteilt werden können. Daran beteiligt sind u.a. Soziolog*innen, Architekt*innen und Geograf*innen – ein sehr interdisziplinärer Ansatz.“

Florian Kochs Tipp für Nachwuchswissenschaftler*innen, die eine Karriere in der Berliner Wissenschaft starten möchten: „Durchhaltevermögen mitbringen, die Fähigkeit zu Vernetzung – und den Sinn für Humor nie verlieren!“ (vdo)

 

Mehr lesen: "Die zunehmende Urbaniserung bietet auch Chancen". Prof. Dr. Florian Koch im Brain City-Interview.  

Mehr Botschafter