• Lia Carlucci, Food Campus Berlin, Brain City Berlin

    Lia Carlucci, Food Campus Berlin

Mit dem Thema nachhaltige Ernährung beschäftigt sich Lia Carlucci bereits seit dem Studium. Als Geschäftsführerin des Food Campus Berlin will die Brain City Botschafterin die Zukunft der Ernährung aktiv mitgestalten.

„Berlin ist für mich das Silicon Valley der Food-Szene – immer im Wandel und auf der Suche nach dem nächsten großen Ding. Vegan, bio, regional – diese Begriffe sind hier längst keine Nischen mehr, sondern im Mainstream angekommen“, sagt Lia Carlucci und ergänzt. „Berlin ist so international und multikulturell, dass viele Trends aus aller Welt in die Stadt kommen. Start-ups experimentieren hier mit fermentierten Pilzen als Fleischersatz, Taschen aus Lebensmittelabfällen bis hin zu nachhaltigen Kaffeealternativen.“

Seit April 2024 ist die Brain City Botschafterin Co-Geschäftsführerin des Food Campus Berlin, der derzeit in Tempelhof-Schöneberg entsteht: Als ein Zentrum für die Zukunft der Ernährung, in dem Wissenschaft, Wirtschaft und Politik eng verzahnt und interdisziplinär an nachhaltigen Lösungen arbeiten können. „Mein Aufgabenbereich umfasst die Entwicklung und Umsetzung von Innovationsprojekten im Bereich nachhaltiger Lebensmittel- und Agrartechnologien, das Knüpfen und Pflegen von Partnerschaften mit Industrie, Medien, Wissenschaft und Politik sowie die Positionierung des Food Campus als führendes Innovationszentrum in Europa“, erläutert sie. „Ein weiterer Fokus liegt auf dem Ausbau unseres Netzwerks, das bereits aus mehr als 10.000 Food-Professionals besteht. Auch künftige Mieterinnen und Mieter zu kuratieren und speziell für sie und ihre Geschäftsfelder Projekte und Kollaborationen zu initiieren, gehört dazu.“

In Berlin ist Lia Carlucci seit ihrer Geburt verwurzelt. Und auch wenn sie zwischendurch in anderen Ländern und Städten lebte und arbeitete, zog es sie doch immer wieder zurück in die für sie lebenswerteste Stadt der Welt. „Berlin ist ein Magnet für Kreative sowie für Entrepreneurinnen und Entrepreneure. Das gilt auch für die Food-Szene“, sagt sie und ergänzt. „Hier tummeln sich Food-Start-ups ebenso wie Investorinnen und Investoren – und wir haben eine exzellente Hochschullandschaft. Die Lebenshaltungskosten sind im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstädten immer noch niedrig. Die Vielfalt der Kulturen und die offene Mentalität machen die Stadt außerdem zum perfekten Nährboden für Food-Innovationen.“

Berlin ist für mich das Silicon Valley der Food-Szene – immer im Wandel und auf der Suche nach dem nächsten großen Ding.

Der bisherige Werdegang von Lia Carlucci ist vielschichtig und dennoch gradlinig. Schon immer interessierte sie sich für das Thema nachhaltige Ernährung. Den Anfang machte ein Studium der Ernährungswissenschaften an der Universität Potsdam, auf das Lia Carlucci einen MBA an der Quantic School of Business and Management in Washington, D. C. setzte. Inzwischen bringt die Brain City Botschafterin rund 15 Jahre Erfahrung an der Schnittstelle Lebensmittel, Innovation und Industrie mit. Sie hat ein eigenes Food-Start-up aufgebaut, mit „Nutrition Hub“ Deutschlands führendes Netzwerk für Ernährungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mitgegründet und ein Kinderbuch zum Thema nachhaltige Ernährung veröffentlicht. Auch als Innovationsmanagerin, Venture-Capital-Investorin und Mentorin war sie aktiv.

Beste Voraussetzungen für die operative Leitung des Food Campus Berlin, dessen Entwicklung Lia Carlucci als Mitglied im Beirat von Anfang an begleitet hat. Die internationalen Verbindungen helfen ihr dabei. „Um innovative Lösungen für ein nachhaltiges Lebensmittelsystem zu entwickeln, fördern wir interdisziplinäre Kooperationen zwischen Disziplinen wie Biotechnologie, Digitalisierung, KI-Forschung und Klimawissenschaften. Darüber hinaus sind wir in internationalen Netzwerken aktiv, wie beispielsweise dem European Insitute of Innovation & Technology (EIT), dem Weltwirtschaftsforum oder der Planetary Health Alliance, um die globale Transformation der Lebensmittelbranche voranzutreiben.“ Das zeigt bereits Erfolge: Die Community des Food Campus Berlin umfasst inzwischen ein großes wissenschaftliches Netzwerk, zu dem u. a. die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin), der Berliner KI-Campus, das Kulmbacher Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) und die ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften gehören.

Jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die ein Unternehmen im Food-Bereich gründen möchten, rät Lia Carlucci, sich frühzeitig ein starkes Netzwerk aufzubauen. „Nutzt Programme wie STARTUP TEENS oder das EXIST-Gründerstipendium, um euch Unterstützung oder eine erste Equity-freie Finanzierung zu sichern. Baut schnell ein ‚Minimum Viable Product‘ (MVP) als Grundversion eures Produkts, um es zu testen. Vor allem aber: Habt keine Angst, eure Idee zu teilen – je mehr ihr mit Menschen darüber sprecht, desto wertvolleres Feedback bekommt ihr.“ Für die kontinuierliche Weiterentwickelung der Produktidee sei es außerdem wichtig, den Markt gut zu kennen. Lia Carlucci: „Instiutionelle Investoren solltet ihr erst dann suchen, wenn ihr erste Proof Points und eine messbare Customer Traction (Kundenakzeptanz) vorweisen könnt.“ (vdo)

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