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Foto: MCC Berlin © Matti Hillig
04.07.2022Prof. Dr. Felix Creutzig, TU Berlin und Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change
Klimaschutz in Städten und nachfrageseitige Lösungen für den Klimaschutz sind der Forschungsschwerpunkt von Prof. Dr. Felix Creutzig. Der Brain City-Botschafter leitet die Arbeitsgruppe „Landnutzung, Infrastruktur und Transport“ am Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC). Außerdem unterrichtet er „Climate Change and Infrastructure“ an der Technischen Universität Berlin (TU Berlin). Eines der jüngsten Projekte des Klimaschutz-Experten: Er begleitet den Aufbau des neuen Einstein Centers Climate Change in der Brain City Berlin.
„Die Möglichkeiten, mit Künstlicher Intelligenz den Klimaschutz in Städten voranzutreiben. Und gleichzeitig mithilfe guter Governance die anfallenden Datenmengen im Sinne des öffentlichen Interesses vertrauenswürdig zu verwalten.“ Spontan nennt Prof. Dr. Felix Creutzig diese beiden Aspekte, wenn man ihn danach fragt, was ihn im Rahmen seiner Forschung besonders interessiert. Und was treibt ihn an? „Die Relevanz des Themas.“
Wie dem Klimawandel lokal und global begegnet werden kann, damit beschäftigt sich der Klimaschutzexperte bereits seit 2008. Damals arbeitete der Physiker als Postdoc am Berkeley Institute of the Environment an der University of California, Berkeley. Anschließend vertiefte Felix Creutzig seine Expertise als Gruppenleiter eines Projekts zur Ökonomie des Klimawandels an der TU Berlin. Heute ist er, nach weiteren Karrierestationen im In- und Ausland, Leiter einer Arbeitsgruppe zum Thema „Landnutzung, Infrastrukturen und Transport“ am MCC und Professor für „Sustainability Economics of Human Settlements an der TU Berlin. Als Autor bringt der Brain City-Botschafter sein Wissen außerdem in die Arbeit des Intergovernmental Panel on Climate Exchange (IPCC) ein: Der zwischenstaatliche Ausschuss bereitet den aktuellen Stand der Forschung zum Klimawandel auf – als wissenschaftlich basierte Grundlage für politische Entscheidungen.
Es gibt keine Expertise, die es in Berlin nicht gibt. Das ist für mich ein entscheidender Standortvorteil.
Aktuell ist Felix Creutzig aktiv eingebunden in die Gründung eines neuen „Einstein Centers Climate Change: Public Policy of Human Settlements“, das den Klimaschutz in Berlin und Brandenburg akademisch und mit Expertise vorantreiben und neu denken will: über Pilotprojekte in den Bereichen Bauen und Verkehr, welche die regionale Standortstärken in den Bereichen Big Data und Künstlicher Intelligenz innovativ für die Klimaforschung nutzen. Darüber hinaus könnten experimentelle Ansätze aus den Bereichen Design, Psychologie und Kunst technologische und gesellschaftliche Transformationsprozesse anstoßen.
In seiner Arbeit ist der Klimaschutzexperte international vernetzt. Auch der Wissenschaftsstandort Berlin ermöglicht ihm direkten Kontakt zu anderen Spitzenforscherinnen und -forschern. „Es gibt keine Expertise, die es in Berlin nicht gibt“, so Felix Creutzig. Seit er 2003 erstmals nach Berlin kam, um seine Doktorarbeit in Computational Neuroscience an der Humboldt-Universität zu Berlin zu schreiben, hat es ihn daher immer wieder in die Hauptstadt zurückgezogen. „Das liegt vor allem an den offenen Menschen, der vielfältigen Kultur, aber auch am guten Essen. Zum Beispiel mag ich Hummus sehr gern. Berlin hat inzwischen eine sehr internationale Küche!“
Felix Creutzigs Zeit ist knapp bemessen. Denn den Klimaschutz in der Region und weltweit voranzutreiben, ist eine fordernde Aufgabe. Entsprechend knapp formuliert ist daher sein Rat für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Berlin: „Find a mentor. And follow your curiosity.“ (vdo)