• Prof. Dr. Peter Konhäusner, Gisma University of Applied Sciences

Entrepreneurship, Digital Transformation & Platforms, Crowdfunding und Marketing – das sind die Forschungsschwerpunkte von Prof. Dr. Peter Konhäusner. Der gebürtige Österreicher lebt seit 2014 in der Brain City Berlin.

Unternehmertum liegt Prof. Dr. Peter Konhäusner am Herzen. Er selbst ist bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten Unternehmer und bringt viel praktische Erfahrung in seine wissenschaftliche Arbeit an der privaten Gisma University of Applied Sciences mit ein. Besonders wichtig ist es ihm, das Thema Entrepreneurship holistisch zu betrachten. Denn ein Unternehmen zu gründen und zu führen, umfasst viele Teilaspekte. „In der heutigen Zeit spielen digitale Elemente, die Plattformökonomie und das Storytelling im Marketing eine entscheidende Rolle“, erläutert der Brain City-Botschafter. „Viele Studierende fragen auch: Wie kann ich das Ganze finanzieren? Da kommen dann innovative Formen wie Crowdfunding infrage. Besonders spannend finde ich die Vernetzung der einzelnen Gebiete, gemischt mit einer gehörigen Prise Innovation.“

Im Jahr 2000 gründete Peter Konhäusner sein erstes Unternehmen. Ein bewusster Sprung ins kalte Wasser, wie er heute sagt. „Mit viel Anstrengung, einem tollen Team, einem offen Mindset und einer Portion Glück konnten wir zu einem der führenden Medienhäuser im deutschsprachigen Raum aufsteigen.“ Nach 15 Jahren im Business beschloss er, der Gesellschaft von seiner Erfahrung als Entrepreneur etwas zurückzugeben. „Ich wurde Business Angel und Mentor. Zeitgleich fragte mich ein professoraler Kollege, ob ich nicht meine Tutorentätigkeit wieder aufnehmen wolle, die ich während meines Studiums an der Wirtschaftsuniversität Wien begonnen hatte“, erinnert er sich. „Ich habe dann erneut den Reiz der Forschung verspürt, mich mit einem Thema tiefer zu beschäftigen und daraus etwas Verwertbares für die Praxis zu generieren.“ Das tat er dann auch, zusammen mit Studierenden und während seiner Promotion an der Babeș-Bolyai-Universität Cluj-Napoca. „Die Forschung gibt einem so viel zurück: Ruhe, Einblick, Inspiration. Und auch den Drang, weiterzugehen und noch genauer hinzusehen.“

Aktuell arbeitet Peter Konhäusner mit diversen Inkubatoren und Acceleratoren zusammen und beschäftigt sich mit Zukunftsprojekten, beispielsweise zum Thema Mobilität. „Zusammen mit der SRH Berlin University of Applied Sciences analysieren wir das Thema Mobilität über den Wasserweg zwischen Berlin und dem Jungfernsee in Potsdam, wo unser WOW-Campus liegt.“ Auch das Thema „Future of Work“ beschäftigt ihn – insbesondere die Zukunft der Arbeit im urbanen Raum. „Gerade stecken wir außerdem mitten in einem Antragsprozess für ein Dreijahres-Projekt rund um Game-Development-Plattformen in Europa.“

Internationale Konnektivität, kreativer Austausch, Fachkräfte in vielen spannenden Nischen: Berlin ist Keimzelle für Innovation, ein lebendiger Baum von Wissen und ein Netzwerk von Kulturen, Erfahrungen und Perspektiven. Wenn Forschung hier nicht florieren kann, wo sonst?

Seit 2014 lebt der gebürtige Österreicher in Berlin – die Entscheidung für die Brain City war für ihn zunächst eine unternehmerische. „Berlin, Hamburg und München standen zur Auswahl. Unsere Wahl fiel auf die aufstrebende Hauptstadt mit ihrem mannigfaltigen Potenzial. Hier konnten wir Fachkräfte rekrutieren, Partner finden und unser Geschäft ausweiten.“ Berlin sei einzigartig, eine Großstadt, die pulsiert, sagt er. „Was die Stadt aber so speziell für mich macht, ist, dass hier jeder seinen Platz findet. Berlin ist inklusiv, ohne es definieren zu müssen. Das finde ich vor allem in einer Welt wie heute so wichtig. Berlin ist eine Weltstadt, geopolitisch relevant. Ich persönlich liebe die Vielfalt an Berlin – die Vielfalt an Menschen, Kultur und Orten. Hier bekommt man Energie und Inspiration – und das meist nur eine S-Bahn-Station entfernt.“

Die Diversität und Weltoffenheit der Brain City Berlin bereichern auch Peter Konhäusners wissenschaftliche Tätigkeit an der Gisma. „Vor Ort arbeiten wir zum Beispiel mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW Berlin) und, wie bereits erwähnt, mit der SRH Berlin University of Applied Sciences in verschiedenen Projekten eng zusammen. International reichen unsere Forschungskooperationen von Brasilien über Spanien bis nach Rumänien und Asien. Diese Diversität ist enorm wichtig für uns“, erläutert er. „An unserem Campus studieren Menschen aus mehr als 75 Nationen. Und auch über unser Mutternetzwerk (GUS) sind wir weltweit vernetzt.“ Internationale Gastforscher arbeiten auch am Multidisciplinary Research Centre for Innovations in SMEs (MrciS) der Gisma – um Innovationen im Bereich der kleinen und mittelständischen Unternehmen zu realisieren.

Jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die nach Berlin kommen möchten, empfiehlt Peter Konhäusner vor allem, offen sein, neugierig zu bleiben und das Life Long Learning zu leben. „In der Stadt treffen drei Aspekte aufeinander: Viele spannende Menschen, eine tolle Infrastruktur und aufstrebende, junge Unternehmen. Dieses Triangle of Future eröffnet viele Möglichkeiten. Auch und speziell für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.“

Wissenschaft mit Unternehmertum zu verbinden, kann als Berufung verstanden werden und eine nachhaltige Wirkung auf die Gesellschaft haben. Das weiß Peter Konhäusner aus eigenem Erleben. „Wissenschaftler können Auslöser, Ideengeber, Katalysator oder selbst Unternehmerinnen oder Unternehmer werden. Es braucht mehr Menschen, die out-of-the-box und grenzübergreifend denken, interdisziplinär arbeiten und mutig sind. Suchen Sie daher Anschluss, vernetzen Sie sich und haben Sie Spaß am Wissen!“ (vdo)

 

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