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© Shuyan Liu
07.02.2023Prof. Dr. Shuyan Liu, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Brain City-Botschafterin Prof. Dr. Shuyan Liu kam 2010 als Austauschstudentin nach Berlin – und blieb. Als Juniorprofessorin für Global Mental Health an der Charité – Universitätsmedizin Berlin ist sie heute weltweit vernetzt.
Globale psychische Gesundheit, digitale Gesundheit, Umwelt und psychische Gesundheit, Einsamkeit und das Alkoholkonsumverhalten von Menschen – das sind gesellschaftlich äußerst relevante Themen. Prof. Dr. Shuyan Liu hat sie zu ihren Schwerpunktthemen gemacht. Die Juniorprofessorin für Global Mental Health an der Charité interessiert sich dabei besonders für die Frage, wie soziokulturelle und physische Umweltbedingungen die psychische Gesundheit von Menschen beeinflussen; „Vor allem versuche ich, die Allgegenwart von Einsamkeit und ihre Auswirkungen zu verstehen“, so die Brain City-Botschafterin.
Bereits während des Bachelor-Studiums der Umwelttechnik in China begeisterte sich Shuyan Liu für allgemeine Umweltfragen. „In meinem Masterstudium habe ich mich dann mit den Auswirkungen von Stress beschäftigt bis ich mich in meiner Doktorarbeit mehr den Neurowissenschaften zuwandte.“ In ihrer Zeit als Postdoc fand Shuyan Liu schließlich zu ihrem heutigen Forschungsschwerpunkt. Unter anderem untersucht sie derzeit im Rahmen eines Projekts, das von der Berlin University Alliance (BUA) gefördert wird, wie sich die Bevölkerungsdichte urbaner Zentren auf die globale Gesundheit auswirkt – und wie Städte als Lebensräume künftig gestaltet sein sollten. Als Leiterin der Arbeitsgruppe „Umwelt und Psychische Gesundheit“ an der Charité ist sie außerdem an verschiedenen Projekten beteiligt, die erforschen, wie sich etwa globale Migrationsströme oder Pandemien auf Körper und Seele auswirken.
Entsprechend der globalen Relevanz ihrer Themen ist Shuyan Liu wissenschaftlich international vernetzt. Forschungsverbindungen bestehen zur Freien Universität Berlin ebenso wie zum Heidelberg Institute of Global Health (HIGH), zur Harvard T.H. Chan School of Public Health, zur Stanford University School of Medicine, zur University of Nairobi, zum Africa Research, Implementation Science and Education (ARISE) Network und zum Shanghai Mental Health Center.
Berlin ist nicht nur ein pulsierender Standort für Kreative und Start-ups, sondern auch für Forscherinnen und Forscher attraktiv.
Nach Berlin kam Shuyan Liu 2010 – zunächst als Austauschstudentin. Und sie blieb. „Berlin ist zusammen mit anderen Standorten wie dem HIGH, dem Center for Global Health an der Technischen Universität München und dem Global Health Hub Germany (GHHG) ein wichtiger Akteur bei der Förderung von transformativen Ansätzen für geistige und körperliche Gesundheit. Die Wissenschaftskultur Berlins unterstützt außerdem innovative Ansätze, die über Schnittstellen zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft die globale Gesundheit stärken können.“ Beispiele seien der jährlich in Berlin stattfindende World Health Summit – als das international führende Forum für globale Gesundheit, die interdisziplinäre Forschungsplattform German Alliance for Global Health Research (GLOHRA), die transdisziplinäre Dialogplattform Humboldt Forum oder die BUA, der Exzellenzverbund der Berliner Universitäten Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin mit der Charité. Auch privat schätzt Shuyan Liu die Stadt sehr: „Berlin stand im Zentrum vieler revolutionärer Umwälzungen, sowohl im Guten als auch im Schlechten.“ Heute verkörpere die Stadt dadurch Freiheit, Aufgeschlossenheit, Toleranz, gegenseitigen Respekt und Vielfalt. „Berlin ist nicht nur ein pulsierender Standort für Kreative und Start-ups, sondern auch für Forscherinnen und Forscher attraktiv.“
Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, die eine Karriere in der Stadt starten möchten, empfiehlt Shuyan Liu, sich zunächst über ihre beruflichen Interessen klar zu werden. „Erstellt einen Plan und hört dabei auf euer Herz. Sucht euch dann eine/einen Mentorin/Mentor, die/der euch hilft zu erkennen, wohin euer Weg euch führen soll. Mehr als alles andere zählt jedoch: Wir alle sind Teil einer großen Forschungsfamilie. Nur gemeinsam kommen wir voran!“ (vdo)