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Oana Popa/HWR Berlin
Antje G. I. Tölle, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
Prof. Dr. Antje G. I. Tölle ist eine der jüngsten Juraprofessorinnen in Deutschland, wurde zum April 2020 auf die Professur für Zivilrecht für die Öffentliche Verwaltung an die HWR Berlin berufen und ist Katzenbesitzerin. Prof. Tölle hat sich unter anderem spezialisiert auf das Arbeitsrecht und das Agrarrecht, insbesondere Bodenrecht und setzt sich mit dem Thema Digitalisierung auseinander.
Welche berufliche Tätigkeit vor Ihrem jetzigen Beruf hat Sie auf diese Professur an die Hochschule gebracht?
Das waren mehrere Etappen: Nach meinem Zweiten Juristischen Staatsexamen am Oberlandesgericht Brandenburg habe ich – klassisch – an der Universität Potsdam und an der Humboldt-Universität zu Berlin als wissenschaftliche Mitarbeiterin gearbeitet. Daneben war ich Rechtsanwältin und Geschäftsführerin des Forschungsinstitutes für Anwaltsrecht an der Humboldt-Universität. Vor meiner Berufung arbeitete ich zuletzt als Referentin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
Welches Projekt beansprucht derzeit den größten Teil Ihrer Zeit und Aufmerksamkeit und weshalb?
Das ist ein Spagat zwischen immer neuer (digitaler) Lehre – das Los der ersten Jahre an der Hochschule –, einem Herzensprojekt des ersten Lehrbuches zum Berliner Personalrecht und meiner „zweiten Liebe“, weiter zum landwirtschaftlichen Bodenmarkt zu forschen. Daneben gibt es einige Projekte in der akademischen Selbstverwaltung und Abschlussarbeiten zu betreuen. Immer bunt, das trifft es wohl am besten.
Welchen Rat würden Sie Praktikerinnen und Praktikern geben, die sich für die Wissenschaft interessieren und sich vorstellen könnten, sich auf eine Professur zu bewerben?
Eine ehrliche und kritische Reflexion ist notwendig, ob der Lebensstil im Rhythmus der Semester und der grundsätzlichen Ortsgebundenheit am Hochschulstandort mit den eigenen Lebensentwürfen vereinbar ist. Fällt das Urteil positiv aus, ist es unerlässlich, sich über die rechtlichen Voraussetzungen (Promotion, praktische Berufserfahrung, ausgewiesene Erfahrung in Lehre und Forschung) zu informieren und zu planen, ob diese erfüllt sind oder künftig erreicht werden. Und dann: Ran an die Bewerbungen!
Warum wir?
Weil die HWR Berlin eine international vernetzte und fachlich breit aufgestellte Hochschule im Herzen von Berlin ist und zugleich auch eine wichtige Ausbildungsinstitution unter den deutschen Verwaltungshochschulen.