• Joachim Dinter

    Joachim Dinter, Alice Salomon Hochschule Berlin

Joachim Dinter ist an der ASH Berlin als Open Access-Referent im Projekt "Open Access und elektronisches Publizieren" an der Hochschulbibliothek tätig und unterstützt die Lehrenden der Hochschule bei der frei verfügbaren Publikation ihrer Ergebnisse.

WAS FASZINIERT SIE AM KONZEPT "OPEN ACCESS" UND WARUM?

Open Access ist der Traum vom freien Zugang zum gesammelten Wissen der Welt. Noch nie in der Menschheitsgeschichte wurde so viel geforscht und veröffentlicht wie heute. Gleichzeitig steckt die Wissenschaft in einer Krise, weil ein Großteil dieser Forschungsergebnisse nur gegen die Zahlung von hohen Gebühren zugänglich ist. Dadurch leidet die Transparenz und irgendwann auch die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft. Open Access ist der Gegenentwurf zu dieser Entwicklung: Öffentlich geförderte Forschung muss der Öffentlichkeit ohne Einschränkungen offenstehen.

WIE SIND DIE NEUESTEN ENTWICKLUNGEN IM BEREICH DER INFORMATIONSVERSORGUNG DURCH BIBLIOTHEKEN UND HOCHSCHULEN?

Die Digitalisierung hat auch die wissenschaftlichen Bibliotheken mit voller Wucht erfasst. Das kann uns Angst machen - oder wir begreifen die Entwicklung als Chance zur Veränderung. Bibliotheken werden nicht mehr um das gedruckte Buch herum gebaut, sondern strukturieren den Zugang zu Wissen und werden zum Partner der Forschung im Publikationsprozess. Die Bibliothek der Zukunft wird auf jeden Fall ganz anders aussehen, als wir das heute gewohnt sind.

WIE SIEHT IHRE ZUKUNFTSVISION FÜR DEN BEREICH OPEN ACCESS AN DER ASH BERLIN AUS?

Ein erster wichtiger Schritt ist die Verabschiedung der Open-Access-Policy der ASH Berlin, die für dieses Jahr geplant ist. Ich wünsche mir, dass Open Access zum Standardmodell des wissenschaftlichen Publizierens wird und Hochschulen wie die ASH Berlin dadurch ein Stück weit an Autonomie zurückgewinnen. Neben Open Access möchte ich gerne noch weitere Elemente des Open Science-Paradigmas an der Hochschule umsetzen, wie zum Beispiel die freie Verfügbarkeit von Forschungsdaten oder Lehrmaterialien.

WARUM WIR?

Die ASH Berlin ist sehr forschungsstark. Gleichzeitig ist sie in einem Wissenschaftsbereich zuhause, in dem Open Access bislang keine große Rolle spielt. Das soll sich ändern und deshalb bin ich hier.

Mehr Köpfe der Alice Salomon Hochschule Berlin