Jan Maisenbacher, Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin

Jan Maisenbacher studiert an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin im Master Soziale Arbeit mit den Schwerpunkten Partizipation und Sozialraumorientierung. Seinen Bachelor schloss er in Mannheim ab und neben seinem jetzigen Studium an der KHSB arbeitet er in einer Einrichtung für betreutes Wohnen mit suchtkranken Menschen zusammen.

Ich würde gerne einen Menschen zum Tee einladen, der von der miserablen Wohnungspolitik Berlins und dem Ausverkauf der Stadt betroffen ist und im schlimmsten Fall kein Zuhause hat. Überall werden Hochglanz-Bürogebäude und teure Eigentumswohnungen hochgezogen, während die Stadt immer ungleicher wird und Armut und Obdachlosigkeit die alltäglich sichtbare Realität in Berlin darstellen. Ein Tee würde da leider wenig helfen, aber es wäre wichtig zu erfahren, wie es betroffenen Menschen geht.

Ich wünsche mir, dass die Hochschulen möglichst bald wieder öffnen und nicht ausschließlich digitale Lehre weitergeführt wird. Bei den andauernden Online-Konferenzen geht soviel Spontanes und Interessantes verloren. Ansonsten wünsche ich mir für die Soziale Arbeit, dass prekäre Beschäftigung, schlechte Bezahlung und geringe gewerkschaftliche Organisation endlich der Vergangenheit angehören. Aus der Pandemie muss eine echte, materielle Anerkennung für Soziale Berufe folgen.

Ich studierte den Bachelor Soziale Arbeit an der Hochschule Mannheim. Seither beschäftigte ich mich vor allem mit den Themen Zivilgesellschaft, Partizipation und wie Soziale Arbeit einen politischen Anspruch der Stärkung benachteiligter Menschen verwirklichen kann. Auch mit dem aktivierenden Sozialstaat, neoliberalen Zumutungen und was das für die Soziale Arbeit bedeutet, setz(t)e ich mich auseinander. Außerdem habe ich Praxiserfahrung in der Drogenarbeit in Mannheim und Berlin gesammelt.

Der Master an der KHSB fokussiert politische und zivilgesellschaftliche Bezüge Sozialer Arbeit. Praxisnahe Forschung, Partizipation von Adressat*innen, ethische und kritische Einwände werden betont.