Forschungsschwerpunkte der Berliner Wissenschaft

Die reichhaltige Expertise der Berliner Wissenschaftslandschaft

Berlin ist ein Reallabor der Wissenschaft

Die Berliner Universitäten bieten über 700 unterschiedliche Studiengänge. Insgesamt sind an den Berliner Hochschulen knapp 200.000 Studierende eingeschrieben. Etwa 20 Prozent von ihnen kommen aus dem Ausland, um die offene Forschungsatmosphäre der Hauptstadt kennenzulernen.

Hochkarätige Kooperationen zwischen Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und Unternehmen sowie die enge Anbindung an die dynamische Gründerszene der Stadt machen Berlin zu einem Hotspot für Innovationen. Und das auf Top-Niveau. Ausgesprochen stark ist die Brain City Berlin in den Bereichen Lebens- und Gesundheitswissenschaften, Geistes- und Sozialwissenschaften und Mathematik – aber auch in technologisch orientierten Zukunftsfeldern wie Quantenforschung und Künstliche Intelligenz.

 

Universitäten und Hochschulen:

  • 4 Universitäten 
  • 4 Hochschulen für angewandte Wissenschaften
  • 2 Konfessionelle Hochschulen
  • 3 Kunsthochschulen (UdK nicht inkl.)
  • 23 staatlich anerkannte private Hochschulen

 

Außeruniversitäre Forschung in Berlin:

Hinzu kommen rund 70 Forschungszentren der:

  • Helmholtz-Gemeinschaft
  • Institute der Leibniz-Gemeinschaft
  • Max-Planck-Gesellschaft
  • Fraunhofer-Gesellschaft
  • sowie Forschungseinrichtungen, die unabhängig forschen. 

Die Zusammenarbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist interdisziplinär: ob Exzellenzcluster, Graduiertenkollegs oder Sonderforschungsbereiche – Berlin bietet innovative Spitzenforschung.

Überblick: Wissenschaftseinrichtungen

Zukunftskonzepte


Spitzenforschung ist ein Innovationstreiber der Brain City Berlin. Die Erfolgsformel: Intensiver Austausch plus eine ausgesprochen enge Zusammenarbeit über institutionelle Grenzen hinweg.


Exzellenzverbund: Die Berlin University Alliance (BUA) wird seit 2019 als Exzellenzverbund im Exzellenzstrategie-Wettbewerb des Bundes und der Länder gefördert. Ein  Expertengremium, das maßgeblich aus dem Wissenschaftsrat und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) besteht, kürte den Berliner Universitätsverbund aus Technischer Universität Berlin, Freier Universität Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin, für eine Förderung im Rahmen der Exzellenzstrategie (ExStra) von Bund und Ländern. Die interdisziplinären Forschungsvorhaben des Verbundes werden bis 2026 je Projekt mit jährlich bis zu zehn Millionen Euro gefördert. 

ExzellenzclusterDie Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Technische Universität Berlin und die Charité – Universitätsmedizin Berlin erhielten 2018 gemeinsam die Förderzusage für sieben Exzellenzcluster mit Förderbeginn im Januar 2019. Die Förderdauer betrug sieben Jahre. Es wurden Mittel in Höhe von rund 335 Mio. Euro eingeworben. In der zweiten Förderrunde der Exzellenstrategie wurden im Mai 2025 fünf Berliner Exzellenzcluster für eine siebenjährige Förderung durch Bund und Länder ab 2026 ausgewählt, drei davon sind Cluster der ersten Förderrunde. Ein wichtiger strategischer Impuls für die Zukunft des Wissenschafts- und Innovationsstandorts Berlin.

 

Die Exzellenzcluster in Berlin:

MATH+ 

Matters of Activity: Image Space Material 

NeuroCure 

SCIoI – Science of Intelligence 

Scripts 

Temporal Communities 

Unifying Systems in Catalysis (UniSysCat)   
 

Die Exzellenzcluster ab 2026:

NeuroCure

MATH+

SCRIPTS

ImmunoPreCept

Center for Chiral Electronics

Forschungsschwerpunkt in Berlin: Das deutsche Zentrum der Digitalisierung

Myon Beuth-Hochschule für Technik

In der Hauptstadt wird Digitalisierung erforscht und vorangetrieben. Zentrale Knotenpunkte der Digitalisierungstrategie sind folgende Einrichtungen:
 

  • BIFOLD – The Berlin Institute for the Foundations of Learning and Data –bündelt als Leuchtturm der Spitzenforschung die KI-Expertise der Hauptstadt. Es entstand Anfang 2020 durch einen Zusammenschluss des Berlin Big Data Center (BBDC) und des Berliner Zentrum für Maschinelles Lernen (BZML). 

  • Einstein Center Digital Future (ECDF) – interuniversitäre und interdisziplinäre Allianz zur Förderung und Erforschung der Digitalisierung der Gesellschaft. Das ECDF ist eine Public-Private-Partnership (PPP) aus mehr als 30 Unternehmen und Organisationen, allen vier Berliner Universitäten, der Charité – Universitätsmedizin Berlin sowie mehr als zehn Forschungsinstituten aus der Berliner Wissenschaft. Das ECDF hat 2017 seine Arbeit aufgenommen. 2023 startete das ECDF in seine zweite Förderphase. Die drei Themenfelder: Gesellschaftliche Transformation, Vernetzte Gesundheit und Nachhaltige Städte. 

  • Weizenbaum-Institut  – Das Deutsche Internet-Institut ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Verbundprojekt aus Berlin und Brandenburg. Das Konsortium besteht aus allen vier Berliner Universitäten (inkl. UdK Berlin) sowie der Universität Potsdam, dem FOKUS Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). 

  • Fraunhofer Leistungszentrum "Digitale Vernetzung" – In Verbindung mit den vier Berliner Fraunhofer-Instituten FOKUS, HHI, IPK und IZM werden hier z. B. die Zukunftsstadt oder die Digitalisierung von Industrie und Produktion untersucht.  Im Zentrum der Arbeit stehen Technologien und Lösungen, die der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung sämtlicher Lebensbereiche Rechnung tragen. 

Medizinische Forschung in Berlin – Ein dynamischer Gesundheitsstandort

Weltweit renommierte Universitäten, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, erstklassige Kliniken, innovative Start-ups. Die Brain City Berlin zählt zu den wichtigsten Standorten der Gesundheitswirtschaft in Deutschland.
 

  • Charité – Universitätsmedizin Berlin – Über 24.332 Beschäftigte, darunter 5.741 Forschende, Ärztinnen und Ärzte und 341 Professorinnen und Professoren. 10.182 Studierende sind an der Charité eingeschrieben. Die Charité ist mit 3.200 Betten eine der größten Universitätskliniken Europas und das Zentrum der medizinischen Forschung in Berlin. (Stand: Dezember 2024)

  • Berlin Institute of Heath at Charité (BIH) – Das Berliner Institut für Gesundheitsforschung ist Teil der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Forschungsbereiche sind Translation und Präzisionsmedizin . 

  • Das Deutsche Herzzentrum der Charité (DHZC) –  Die Spezialklinik für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt als eines der führenden und größten Herzzentren Europas. Das DHZC entstand 2023 durch den Zusammenschluss der herzmedizinischen Einrichtungen des Deutschen Herzzentrums Berlin und der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Es ist an den drei klinischen Campi der Charité verortet: dem Campus Virchow-Klinikum, dem Campus Charité Mitte und dem Campus Benjamin Franklin. 

  • Berlin-Buch  – Als einer von 11 Berliner Zukunftsorten ist Berlin-Buch auf Lebenswissenschaften spezialisiert. Rund  6.500 Menschen arbeiten hier in der Gesundheitswirtschaft. Herzstück des Wissenschafts-, Medizin- und Technologiestandorts im Nordosten Berlins ist der 32 Hektar große Campus Berlin-Buch. Exzellente Forschungsinstitute auf den Gebieten der molekularen Medizin und Pharmakologie sowie der klinischen Forschung sind hier zu Hause (u. a. MDC) und einer der größten Biotechparks Deutschlands

  • Max Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)  – Das MDC ist ein biomedizinisches Forschungszentrum. Als Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft setzt sich das 1992 gegründete MDC für den medizinischen Fortschritt etwa im Bereich der Krebsforschung ein. Es trägt den Namen des Nobelpreisträgers Max Delbrück, einem der Begründer der modernen interdisziplinären Genetik und Molekularbiologie. 

  • Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene (MPUSP) – Das 2018 von der Nobelpreis-Trägerin Emmanuelle Charpentier gegründete MPUSP ist ein unabhängiges Institut der Max-Planck-Gesellschaft. Zielsetzung: Die Grundlagenforschung zu pathogenen Bakterien und Viren zu stärken, die beim Menschen Krankheiten verursachen. Das MPUSP befindet sich auf dem Campus Charité Mitte.

Berlin – ein international führender Standort auf dem Gebiet der Gesundheitswirtschaft

HealthCapital: Im Cluster der Gesundheitswirtschaft wird die Förderung Berlins als einer der führenden Standorte in den Bereichen Gesundheitsversorgung und Life Sciences unterstützt. Denn die deutsche Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg nimmt international eine führende Position in der Gesundheitswirtschaft, Gesundheitsversorgung und den Life Sciences ein.

Weltmarktführer, renommierte Wissenschaftler, erstklassige Kliniken, innovative Startups und spezialisierte Fachkräfte aus der ganzen Welt arbeiten hier täglich gemeinsam an Spitzenleistungen für den regionalen und globalen Gesundheitsmarkt. 

Big Data, Digital Health und Telemedizin sind Forschungsschwerpunkte der  innovativen Pharma-, Medtech- und Biotech-Unternehmen. Eng vernetzt mit den vielen medizinischen Einrichtungen der Stadt, machen sie Berlin zu einem attraktiven Gesundheitsstandort.

 

Geistes- und Sozialwissenschaften – Berlin zieht Fachgrößen aus aller Welt an

HTW-Berlin Bibliothek

Von der Antike bis hin zu heutigen globalen Veränderungsprozessen – in Berlin trifft interdisziplinäre Expertise auf vielfältige Forschungsgebiete der Geistes- und Sozialwissenschaften.

 

Zukunftsorientiertes Forschungszentrum – Mathematische Wissenschaften in Berlin

Mathematik TU Berlin

Die Brain City Berlin hat sich zu einem bedeutenden Zentrum für mathematische Forschung entwickelt – mit bahnbrechenden Ansätzen und Ergebnissen. 
 

  • Einstein-Zentrum-Mathematik: 2014 wurde das Zentrum als  emeinsames Projekt dreier mathematischer Forschungszentren eröffnet: Das DFG-Forschungszentrum Matheon, die Berlin Mathematical School und das Deutsche Zentrum für Lehrerbildung Mathematik bündeln hier ihre Aktivitäten.
     
  • Math+: In dem DFG-geförderten Exzellenzcluster „Berlin Mathematics Research Center MATH+" erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler institutions- und disziplinübergreifend neue Ansätze in der angewandten Mathematik. Im Fokus stehen mathematische Grundlagen zur Nutzung immer größerer Datenmengen in den Lebens- und Materialwissenschaften, in der Energie- und Netzwerkforschung sowie in den Geistes- und Sozialwissenschaften.
     
  • Zuse-Institut Berlin (ZIB)) Das ZIB ist ein interdisziplinäres Forschungsinstitut für angewandte Mathematik und datenintensives High-Performance-Computing. Themen sind hier vor allem Modellierung, Simulation und Optimierung. Das ZIB arbeitet eng mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammen.
     
  • DFG-Forschungszentrum Matheon – Am Matheon wird anwendungsorientierte Mathematikforschung für Schlüsseltechnologien betrieben, z. B. in den Bereichen Biotechnologie, Mikro- und Optoelektronik sowie Informations- und Kommunikationstechnologien. Es ist ein Zusmamenschluss der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und der technischen Universität Berlin sowie der Forschungsinstitute WIAS (Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik) und ZIB (Zuse Institut Berlin). Seit 2014 wird das Matheon von der Einstein Stiftung Berlin gefördert. 
     
  • Deutsche Zentrum für Lehrerbildung Mathematik (DZLM) – Das Zentrum für Lehrerfortbildung im Fach Mathematik arbeitet bundesländerübergreifend, praxisnah und forschungsbasiert. Es ist ein Projekt des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN). 

Quatentechnologie – Synergien zwischen Forschung und Wirtschaft

Im Quantenjahr 2025 wird es besonders deutlich: Die Brain City Berlin ist auch im Zukunftsfeld Quantentechnologie mit hochkarätigen Forschungseinrichtungen hervorrragend aufgestellt. In Vernetzung mit kompetenzzstarken Unternehmen entstehen hier  innovative Produkte und Lösungen.  
 

 

Aerospace – von Berlin aus ins All


Wissenschaft und Forschung sind Innovationstreiber der starken Berliner Aerospace-Industrie. Das gilt insbesondere für die Bereiche Kleinsatelliten, Drohnenentechnologie und "New Space". Mit mehr als 80 -Start-ups boomt die New-Space-Industrie in der Brain City Berlin. Aus den Berliner Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen heraus entstehen zahlreiche Spin-offs: Die TU Berlin ist übrigens weltweit die Universität mit den meisten Satelliten im Orbit.

  • Deutsches Institut für Luft- und Raumfahrt (DLR) : Das DLR-Institut in Berlin ist ein weltweit führendes Kompetenzzentrum für optische Sensorsysteme und deren Einsatz in Planetenforschung, Erdbeobachtung und Sicherheit. 
     
  • Institut für Luft- und Raumfahrt (ILR) der TU Berlin: Das 1995 gegründete ILR fokussiert sich auf die Lösung gesellschaftlich und wirtschaftlich relevanter Problemstellungen der Luft- und Raumfahrt. In der Forschung und Entwicklung von Satelliten nimmt es eine führende Rolle ein.
     
  • Berlin-Brandenburg Aerospace Allianz (BBAA): Ziel dieses Luft- und Raumfahrtnetzwerks ist es Wirtschaft, Wissenschaft und Politik aktiv miteinander zu vernetzen und die Weiterentwicklung der Luft- und Raumfahrt in Berlin und Brandenburg zu fördern.

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Irene Selvanathan, Gründerin und Geschäftsführerin Neurospace

"Wir wollen der Industrie die Möglichkeit geben, sich auf dem Mond anzusiedeln und die Besiedelung des Mondes vorantreiben. Das wird auch der Menschheit helfen, denn es werden neue Technologien und neue Forschungsgebiete entstehen."