Summer Schools in Berlin – Die FUBiS feiert 20-jähriges Jubiläum

26.09.2018 | In Berlin öffnen jedes Jahr die Summer Schools ihre Türen. Insbesondere internationalen Studierenden gibt das die Möglichkeit, während der Semesterferien Kurse unterschiedlicher Disziplinen zu besuchen.

Seit 20 Jahren ist die FUBiS (Freie Universität Berlin International Summer and Winter University) fester Bestandteil des Berliner Angebots an Summer Schools. In diesem Jahr bietet die FUBiS etwa den Kurs: „Global Challenges – Sustainable Futures“ unter der Leitung von Dr. Andrezej Ancygier an.

Sommer- und Winterschulen – Das Angebot der Freie Universität Berlin

 

Die Sommer- und Winterschulen in Berlin sind insbesondere bei internationalen Studierenden sehr beliebt. Die Hochschulen bieten die Möglichkeit, in den Semesterferien an anspruchsvollen Seminaren teilzunehmen, sich mit anderen Studierenden auszutauschen, die deutsche Sprache zu lernen und sogar ECTS-Credits zu erwerben.

 

Seit 20 Jahren gibt es nunmehr die Freie Universität Berlin International Summer and Winter University (FUBiS). Und auch dieses Jahr gibt es ein akademisches Programm, bestehend aus unterschiedlichen Kursen und Disziplinen, wie z. B. „Achitecture in Berlin. A walk through History“ oder „German Philosophy: From Kant to Habermas”.

FUBiS – Summer School der Freien Universität Berlin

 

Das Herz der FUBiS ist ihr junges Team, das die internationalen Studierenden in Berlin unterstützt.

Die Program Managerin Frau Kyra Gawlista hat uns im Interview einen Blick hinter die Kulissen einer internationalen Netzwerk-Universität gewährt.

Brain City Berlin: An wen richtet sich das Angebot der FUBiS?

Kyra Gawlista: Unser Angebot richtet sich an internationale Bachelorstudierende, steht grundsätzlich aber allen Interessierten offen.

Brain City Berlin: Worum kümmert sich das FUBiS-Team?

Kyra Gawlista: Das FUBiS-Team kümmert sich um alle Belange und das Wohlbefinden der Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort. Vorab organisieren wir die Unterbringung in Gastfamilien, Studierendenwohnheimen oder Einzelapartments, wenn gewünscht. Während des Programms bieten wir Exkursionen in Berlin und in andere Städte Deutschlands an. Wir unterstützen dazu bei alltäglichen Angelegenheiten, wie beim Vereinbaren von Arztterminen, und geben natürlich Tipps und Informationen zu Berlin – wo man die besten Flohmärkte, Clubs und Cafés findet zum Beispiel.

Brain City Berlin: Welche jährlichen Angebote gibt es für Studierende?

Kyra Gawlista: Jedes Jahr gibt es drei Durchgänge der FUBiS: Term I, II und III. Term I ist drei Wochen lang und findet im Januar statt. Term II beginnt Ende Mai und ist mit sechs Wochen unser längster Term. Gleich im Anschluss beginnt Mitte Juli unser vierwöchiger Term III. Die beiden Sommerterms werden oft kombiniert. Einige Studierende nutzen unser Deutschkursangebot auch zur Vorbereitung auf ein anschließendes Auslandssemester an einer deutschen Universität.

Brain City Berlin: Was unterscheidet die Summer School von anderen Studienangeboten?

Kyra Gawlista: Das Besondere der FUBiS ist, dass Studierende in ihren Semesterferien Deutsch- und Fachkurse auf akademischem Niveau besuchen und dabei international anerkannte Leistungspunkte erwerben können. Sie erhalten also einen ersten Eindruck davon, wie es ist im Ausland zu studieren und können Berlin dabei kennenlernen. Die Fachkurse werden überwiegend auf Englisch unterrichtet, wodurch die Hemmschwelle zur Teilnahme und zum Schritt ins Ausland für viele internationale Studierende gesenkt wird.

Brain City Berlin: Welche Vorteile erwachsen aus Seminaren mit vornehmlich internationalen Studierenden?

Dr. Andrzej Ancygier (Dozent des Kurses „Global Challenges – Sustainable Futures“): Dieser Kurs bringt Studierende aus verschiedenen Ländern und Kulturkreisen zusammen. Im Laufe des Kurses lässt sich sehr gut beobachten wie sich die Gruppe integriert und austauscht.

Dr. Andrzej Ancygier: Der breite Gegenstand des Kurses – Globale Probleme – ermöglicht es, verschiedene Themen anzusprechen: von Klimawandel über Populismus bis hin zum Problem von in Frauentoiletten heimlich installierten Kameras in Südkorea. Dabei suchen wir gemeinsam nach Ursachen und Lösungen, die in verschiedenen Ländern funktionieren könnten. Spätestens nach den vier Wochen merkt man, wie viel wir gemeinsam haben, unabhängig von kulturellen Unterschieden.

Brain City Berlin: Welche besonderen Herausforderungen bringt ein Seminar mit sich, das sich an internationale Studierende richtet?

Dr. Andrzej Ancygier: Bei dem allerersten Kurs habe ich mich gefragt, inwieweit kann ich die Länder kritisieren, aus denen einige Studenten kommen – wie zum Beispiel China wegen Menschenrechtsverletzungen, Indien wegen Gewalt gegen Frauen oder die USA wegen des Trumpism. Aber im Endeffekt gibt es in diesem Kurs keinen Platz für Selbstzensur. Alle Studierenden sind stets eingeladen, ihren eigenen Standpunkt darzustellen und ihre eigene Perspektive zu präsentieren. Daraus lernen wir alle.

Brain City Berlin: Wie divers sind die Teilnehmer (in Hinblick auf ihre Herkunft, den akademischen Hintergrund etc.)?

Kyra Gawlista: Insgesamt besuchen uns inzwischen jährlich rund 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 40 Ländern. Ein Großteil der Studierenden kommt aus den USA, Südkorea und China, dicht gefolgt von Lateinamerika. Die meisten Teilnehmer befinden sich im zweiten oder dritten Semester ihres Bachelorstudiums. Einige Masterstudierende und Berufstätige sind auch stets dabei und immer mal wieder stoßen bereits pensionierte Teilnehmer zu uns, die Interesse an einem bestimmten Fachkursthema oder am Erlernen der deutschen Sprache haben.

Brain City Berlin: Wie gut funktioniert die Zusammenarbeit mit den Teilnehmern?

Dr. Andrzej Ancygier: Meistens sehr gut. Es hilft sehr den Studierenden zu zeigen, dass alle anderen Teilnehmer, und auch der/die DozentIn, aus ihren Erfahrungen etwas lernen können. Der internationale Charakter des Kurses ist sein größter Vorteil und die Teilnehmer wissen dies zu schätzen und übernehmen oft die Initiative. Letzes Semester hat eine Studentin den anderen Studierenden angeboten, gemeinsam Yoga zu machen, nachdem sie die Fragen für die Prüfung besprochen hatten.

Brain City Berlin: Warum eignet sich gerade der Wissenschaftsstandort Berlin als Anlaufstelle für internationale Studierende?

Kyra Gawlista: Berlin hat als Wissenschaftsstandort besonders viel für internationale Studierende zu bieten. Alle FUBiS-Kurse können auf historische, kulturelle und politische Ressourcen der Stadt zurückgreifen und durch Unterrichtsexkursionen einen Eindruck erhalten, wie sich das im Seminarraum Erlernte direkt anwenden und vertiefen lässt.         

Brain City Berlin: Wie kam es dazu, den Kurs „Global Challenges – Sustainable Futures“ im Rahmen der FUBiS anzubieten?

Kyra Gawlista: Bei der Auswahl der angebotenen Kurse achten wir darauf, besonders relevante und wichtige Themen anzubieten. Dazu gehört natürlich das Thema „Nachhaltigkeit“. Der Kurs „Global Challenges – Sustainable Futures“ ist in seiner aktuellen Form seit 5 Jahren fester Bestandteil des FUBiS-Programms. Aber auch davor gab es Kurse mit den Themenschwerpunkten: „Umwelt“ und „Nachhaltigkeit“ in unserem Portfolio.

 

Brain City Berlin: Was sind die wichtigsten Punkte, die im Kurs thematisiert werden?

Dr. Andrzej Ancygier: Die Schwerpunkte sind globale Wirtschafts-, Politik- und Umweltprobleme. Im zweiten Teil des Kurses wird nach Lösungen gesucht – vor allem in Bezug auf den Klimawandel.

Brain City Berlin: Inwiefern passt der Kurs in das Angebot der FUBiS?

Kyra Gawlista: Das Fachkursangebot der FUBiS deckt ein breites Spektrum geistes- und sozialwissenschaftlicher Themenbereiche ab und spiegelt somit einen wichtigen Teil des Profils der Freien Universität Berlin wieder. Das Thema Nachhaltigkeit, eines der bedeutsamsten Themen der Zukunft, darf dabei nicht fehlen.

Brain City Berlin: Wie groß sind das Interesse bzw. die Nachfrage in Bezug auf das Thema „Nachhaltigkeit“?

Kyra Gawlista: In den letzten Jahren war der Kurs stets ausgebucht, oft als einer der ersten des Programms. Das Interesse an der Thematik ist eindeutig groß.

Brain City Berlin: Wie evaluieren die Teilnehmer des Kurses die Summer School?

Kyra Gawlista: Mit einer Weiterempfehlungsquote von stets über 90 Prozent lässt sich zweifelsfrei sagen, dass der Kurs von den Teilnehmern seit Jahren als sehr gut bewertet wird. Insbesondere unser Dozent Andrzej, die Exkursionen und offenen Diskussionen im Unterricht werden positiv hervorgehoben.

Brain City Berlin: Wann kann man sich wieder bei der FUBiS anmelden und was gibt es zu beachten?

Kyra Gawlista: Aktuell kann man sich für unser Winterprogramm FUBiS Term I 2019 anmelden, die Anmeldung für die Sommerterms 2019 wird im November geöffnet. Wir empfehlen eine frühzeitige Anmeldung, um den gewünschten Kurs und die gewünschte Unterkunftsoption sichern zu können. Die Anmeldung ist ganz einfach über unser Online-Anmeldeformular möglich.

Exkursion zum Reichstag: Internationale Studierende entdecken Berlin