„Humanoide Robotik“ an der Beuth Hochschule für Technik Berlin

Humanoide Robotik an der Beuth Hochschule

07.05.2018 | Einen eigenen Roboter bauen, ihm Verhaltensweisen beibringen und ihn zunehmend autonomer werden lassen – die Beuth Hochschule für Technik Berlin bietet erstmals den bundesweit einzigartigen Studiengang „Humanoide Robotik“ an.

Bis zum 15. Juli können sich Studierende noch für das Wintersemester 2018/19 bewerben.

Studienfachberater ist kein geringerer als Brain City Berlin Botschafter Prof. Dr. Manfred Hild. Er erklärt, welche Rolle humanoide Roboter in Zukunft spielen werden und wie interdisziplinär der Studiengang „Humanoide Robotik“ ist.

Roboter kennenlernen – Roboter verstehen – Roboter konstruieren

 

An der Beuth-Hochschule für Technik Berlin wird ein Kindheitsraum wahr: Bis zum 15. Juli können sich Studierende noch für den Studiengang „Humanoide Robotik“ anmelden und eigene Roboter konstruieren.

 

Das Bachelorstudium umfasst sechs Semester – von Beginn an steht auch die Konstruktion eigener Roboter im Zentrum. Der Praxisbezug, der in Forschungslaboren und Firmen vertieft wird, stellt einen wichtigen Aspekt des Studiengangs dar. Darüber hinaus werden essentielle digitale Themen gelehrt, wie etwa Machine Learning.

Einige Module des Studiengangs „Humanoide Robotik“:

 

  • Grundlagen der Robotik
  • Sensormotorik
  • Mikrocomputertechnik
  • Kinematik, Dynamik und Getriebetechnik
  • Bionik und bionische Bewegungssysteme
  • Maschinelles Lernen (Machine Learning)
  • Mensch-Roboter-Interaktion

 

Brain City Berlin Botschafter Prof. Dr. Manfred Hild ist Professor für Digitale Systeme und Leiter des Labors für Neurorobotik am Institut für Informatik der Beuth Hochschule für Technik Berlin. Als Studienfachberater für „Humanoide Robotik“ hat er uns drei Fragen zum neuen Studiengang beantwortet.

Myon Robotics Beuth Hochschule

Kurzinterview mit Brain City Botschafter und Studienfachberater Prof. Dr. Manfred Hild

 

 

Brain City Berlin: Welche gesellschaftliche und welche wirtschaftliche Rolle werden humanoide Roboter in Zukunft spielen?

Prof. Dr. Hild: Ähnlich wie bei der Einführung der Dampfmaschinen, der Elektrizität, des Computers, der mobilen Kommunikation und sozialer Netzwerke, werden auch humanoide Roboter immense gesellschaftliche und wirtschaftliche Umwälzungen mit sich bringen. Nach und nach werden humanoide Roboter in allen Bereichen zu finden sein: In Fabriken als Arbeiter, in Geschäften als Servicepersonal und im familiären Kreis als Haushaltshilfe, zur Unterhaltung bis hin zur künstlichen Bezugsperson.

Brain City Berlin: Warum sollten angehende Akademiker*innen den Studiengang „Humanoide Robotik“ wählen?

Prof. Dr. Hild: Entweder man nimmt neue Entwicklungen passiv zur Kenntnis, oder man gestaltet die Zukunft aktiv mit. Der neue Studiengang „Humanoide Robotik“ befähigt die angehenden Akademiker*innen nicht nur dazu, Roboter mechanisch zu konstruieren, mit Elektronik auszustatten und zu programmieren, sondern beinhaltet auch gesellschaftliche, betriebswirtschaftliche und juristische Aspekte. Wir bilden in diesem Studiengang selbstbewusste Persönlichkeiten aus, die sich ihre eigene, fundierte Meinung zu den aktuellen Trends bilden und neue Entwicklungen verantwortungsbewusst mitentwickeln.

Brain City Berlin: Es ist der erste Studiengang seiner Art: Für wen eignet sich das Studium und was sollten Interessierte mitbringen?

Prof. Dr. Hild: Der Studiengang wurde ganz bewusst als Bachelor-Studiengang angelegt und eignet sich daher für alle, die ihr Abitur abgeschlossen oder aus einer Kombination von Schule und Berufsausbildung die Fachhochschulreife erlangt haben. Spezielle Kenntnisse werden nicht vorausgesetzt, diese werden ja im Rahmen des Studiums vermittelt. Wichtig sind hingegen hohe Eigenmotivation und Leistungsbereitschaft, denn das sehr spannende Studium ist inhaltlich breit gefächert und beginnt bereits in der ersten Woche mit einer steilen Lernkurve.

Myon – der berühmte Roboter der Beuth Hochschule für Technik Berlin

Myon Roboter Studieren

Wer „Humanoide Robotik“ studiert, wird einen Opernstar kennenlernen. Über den humanoiden Roboter Myon haben bereits die FAZ, der Spiegel oder die Zeit berichtet. Spätestens als Myon in „My Square Lady“ die Hauptrolle in einem Stück der Komischen Oper Berlin übernahm, wurde er zur Berühmtheit.

Seit seiner Erschaffung lernt Myon unentwegt dazu – ähnlich einem Kind, das seine Umwelt Stück für Stück verarbeiten muss.

„Der Studiengang ist explizit für die Beuth Hochschule konzipiert, weil wir hier mit dem Roboter Myon eine einzigartige Plattform entwickelt haben, an die der Studiengang gebunden ist.“, so Prof. Hild im Magazin der Beuth Hochschule für Technik Berlin.

Studierende der humanoiden Robotik kommen mit Myon und den neusten Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz in Kontakt – etwa mit ZAR5.

Bei ZAR5 handelt es sich um die fünfte Weiterentwicklung eines humanoiden „Muskelroboters“, dessen Name gleichzeitig seine Gestalt wiederspiegelt: Zwei-Arm-Roboter (ZAR). Die Hand des ZAR5 kann mühelos ein rohes Ei heben oder eine andere Hand schütteln – wie etwa die Hand der Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel auf der Hannover Messe 2006. Entwickelt wurde ZAR5 unter anderem von Prof. Dr. Ivo Boblan – einem weiteren Brain City Berlin Botschafter.

 

Das Motto der Beuth Hochschule für Technik Berlin lautet: „Studiere Zukunft“ – im Falle der Robotik könnte es nicht treffender sein. Die Digitalisierung und künstliche Intelligenz werden in vielen Bereichen unseres Lebens Einzug halten. Wer sich jetzt auf die Zukunft und die entstehenden Arbeitsfelder vorbereiten möchte, ist im Studiengang „Humanoide Robotik“ bestens aufgehoben.